Frage an Marcus Weinberg von Wolf Achim W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Hallo,
die neue hamburgische Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) hat kleinere Klassen und mehr Lehrer sowie bessere Ausstattung u. a. für die künftigen Primarschulen angekündigt. Gymnasien jedoch sollen weiterhin 30 Schüler pro Klasse umfassen und nicht in den Genuss gezielter Förderungen bekommen. Was sagen Sie dazu?
Vielen Dank für die Mühe Ihrer Antwort!
Sehr geehrter Herr Wiegand,
vielen Dank für Ihre Frage über abgeordnetenwatch.de.
Lassen Sie mich vorweg betonen, dass ich grundsätzlich für eine bessere Mittelausstattung aller Schulen eintrete. Ich weiß sowohl aus eigener Anschauung als Lehrer an allen Schulformen wie auch als Bildungspolitiker um die Bedeutung kleinerer Klassen. Die CDU hat in den letzten sieben Jahren kleinere Klassen und bessere Personal- und Mittelausstattung dort durchgesetzt, wo diese auch sinnvoll waren, nämlich in den sozialen Brennpunkten unserer Stadt. Bei weiteren Entlastungen im Bereich der Personal- und Mittelausstattung sollten in Zukunft auch die Gymnasien profitieren.
Denn gerade in den ersten Klassen einer Schullaufbahn ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Schülerinnen und Schüler durch eine möglichst geringe Klassenfrequenz ein Höchstmaß an Betreuung bekommen. Dass dies nun in den geplanten Primarschulen fortgesetzt wird, kann ich nur unterstützen. Jedoch, und da gebe ich Ihnen vollkommen Recht, darf dies nicht zuungunsten der Gymnasien erfolgen.
Die Bildungslandschaft erfordert eine breite Unterstützung. Dass nun einzelne Projekte bevorzugt werden, ist dem zeitlichen Rahmen der Umsetzung geschuldet, und die Einführung der Primarschule ist eine gigantische Aufgabe. Keinesfalls darf es dabei zur bewussten Benachteiligung einzelner Schulformen kommen, denn die Zukunft unseres Landes liegt in den Köpfen unserer Kinder. Ich werde mich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Bildung und Bildungschancen in unserem Land gefördert werden, unabhängig von der Schulreform, sondern zum Wohl der Schülerinnen und Schüler.
Ein Problem der Hamburger Schullandschaft in den letzten Jahrzehnten war immer, dass die verschiedenen Schulformen gegeneinander ausgespielt wurden. Wir werden es nicht zulassen, dass durch ein Ausbluten der Gymnasien diese Schulform zum Auslaufmodell werden soll.
Mit besten Grüßen
Marcus Weinberg