Frage an Marcus Weinberg von Wolf Achim W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Hallo,
wie stehen Sie zur bekanntgegebenen Gründung der Evangelischen Schule in Blankenese vis-á-vis vom Gymnasium Blankenese?
Danke für die Stellungnahme.
Sehr geehrter Herr Wiegand,
herzlichen Dank für Ihre Frage vom 8. Januar 2008.
Am 30. Oktober 2007 hatte ich im Rahmen eines Stadtteiltages in Blankenese die Gelegenheit, mit der Schulleiterin des Gymnasiums Blankenese, Frau Herzberg, und den Initiatoren der geplanten evangelischen Schule ausführlich zu sprechen. In den folgenden Tagen führte ich weitere Gespräche hierüber, u.a. mit unserer Bildungssenatorin Frau Dinges-Dierig.
Ich begrüße die Gründung der evangelischen Schule in Blankenese. Lassen Sie mich die Gründe kurz zusammenfassen, insbesondere vor dem Hintergrund der Situation vis-á-vis zum Gymnasium Blankenese:
- Das Gymnasium Blankenese hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt und eine hohe Akzeptanz in Blankenese erlangt. Die neue evangelische Schule wird keine direkte „Konkurrenz“ werden,
- da der „Aufbau“ der evangelischen Schule schrittweise über Jahre hinweg erfolgt,
- das Einzugsgebiet einer konfessionellen Schule in der Regel über einen Stadtteil weit hinaus mit einer entsprechenden Nachfragesituation gegeben ist,
- das Konzept eher mit dem einer Stadtteilschule zu vergleichen ist (mit entsprechenden mittleren Abschlüssen, nicht ausschließlich Abitur)
- und es in den letzten Jahren bei der heutigen Gesamtschule Blankenese eine deutliche höhere Nachfrage gab und in Zukunft geben wird, als das Angebot hergibt. Diesen Überhang wird selbst eine neue evangelische Schule kaum komplett abdecken können.
Meines Erachtens machen diese Punkte deutlich, dass das Gymnasium Blankenese gut mit dieser Situation zu Recht kommen wird. Wichtig wird es aber sein, dass beide Schulen eng in Zukunft kommunizieren, um die
Probleme frühzeitig abstellen zu können.
- Das Konzept der evangelischen Schule ist hervorragend und vereint eine große Anzahl moderner Forderungen in allgemeinpädagogischer und methodisch-didaktischer Hinsicht. Für mich ist diese Schule durchaus eine „Schule der Zukunft“. Da wir auch im Schulbereich unter pädagogischen Betrachtungen den Wettbewerb der Vielfalt brauchen, sollte man dieses Begrüßen.
- Die CDU unterstützt Schulen in freier Trägerschaft, insbesondere auch dann, wenn es sich um konfessionelle Schulen handelt. Es darf zwar keine Präferenz bei der Unterstützung spezieller Schulanbieter geben, aber auch keine „Schutzfunktion“ staatlicher Schulen vor „privaten Mitbewerbern“. Vielfalt statt Gleichmacherei. Bei dem Aufbau der evangelischen Schule haben engagierte Mitbürger und Institutionen mitgewirkt, die viel Geld investieren, welches auch dem Gemeinwohl dient. Eine Bürgergesellschaft braucht solche Investitionen in die Weiterentwicklung der Bildungssysteme. Aber auch diese Schule muss sich dann dem „Wettbewerb“ stellen.
Ich glaube abschließend konstatieren zu können, dass die Schulgründung an diesem Standort eine gute Entscheidung ist. Auch die Situation vis-á-vis zum Gymnasium Blankenese stellt kein Problem da. Ich wünsche beiden Schulen in Zukunft viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Marcus Weinberg