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Frage von Michael R. •

Frage an Marcus Weinberg von Michael R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Weinberg,

in Ihrem Wahlprogramm heißt es: "Für eine deutliche Reduzierung des Schwerlastverkehrs im Stadtkern müssen die Planungen der gesamten A26 von Stade über die A7 bis zur A1 (vor allem der A 26-Ost/Hafenpassage), der Ausbau der A1 und der A7 sowie der Weiterbau der A20 zügig umgesetzt werden".

Wer hat Ihnen das Märchen erzählt, durch die A26-Ost gäbe es eine Reduzierung des Schwerlastverkehrs im Stadtkern? Das hat ja nicht einmal die DEGES behauptet.
In dem aktuellen Feststellungsentwurf der BWVI und der DEGES wird der Prognosenullfall für 2030 (es wird keine A26 gebaut) mit dem Planfall 1 (A26, A26-Ost ist gebaut) verglichen.

Für die beiden Brücken über die Norderelbe in die innere Stadt (Freihafenbrücke und Elbbrücke) heißt es: Ohne A26-Ost gibt es auf beiden Brücken zusammen 17.400, mit A26-Ost 17.300 LKW. Das ist gerade mal ein Unterschied von 0,57%.
Auf der A1-Brücke über die Norderelbe (u.a. zum Hamburger Osten), erhöht sich der Schwerverkehr von 31.000 ohne A26-Ost auf 33.400 mit A26-Ost, im A7-Elbtunnel (zum Hamburger Westen) von 26.500 ohne A26-Ost auf 26.600 mit A26-Ost.
Von Minderung des Schwerlastverkehrs in der inneren Stadt kann da keine Rede sein.

Sind Sie bereit in einen neuen Dialog zur A26-Ost einzusteigen, wenn Sie nach der Prüfung der Zahlen erkannt haben, dass Ihre Partei einem Märchen aufgesessen ist?

Hier noch die Quelle zum Nachprüfen: DEGES (Nov. 2019) : Hafenpassage Hamburg VKE 7052-RE Feststellungsentwurf, Unterlage 1, S.17, in: https://www.hamburg.de/bwvi/np-aktuelle-planfeststellungsverfahren/13508680/a26-ost-6b

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Analyse und die Gegenüberstellung. Wie sie richtig zitiert haben, begrüßen wir als CDU Hamburg das Projekt der Hafenpassage ausdrücklich. Ziel ist es, durch den neuen Autobahnabschnitt eine Verkehrsentlastung herbeizuführen und die Erreichbarkeit des Hafens durch die Anbindung der Umschlaganlagen zu stärken. Laut Berechnungen der Verkehrsbehörde ist der Verkehr ohne den Bau de A26 Ost in Zukunft nicht zu bewältigen. Allein auf der Köhlbrandbrücke ist bis 2030 mit einer Zunahme von 34.000 auf rund 42.000 Fahrzeuge pro Tag zu rechnen. Auf der Freihafenelbbrücke ist zudem von einer Verkehrszunahme von 30 Prozent auszugehen. Um den Logistik- und Wirtschaftsstandort Hamburg zukunftsfähig zu machen, sind Investitionen in die Infrastruktur dringend notwendig. Auf Basis der Prognosen zählt für uns auch der geplante Ausbau der Hafenpassage dazu.

Eine nähere Betrachtung des Feststellungsentwurfes, auf den Sie sich in Ihrer Nachricht beziehen, zeigt, dass durch den Bau der Hafenpassage auf den meisten Routen eine deutliche Reduzierung des Verkehrs erreicht werden kann. „Im Vergleich zum Prognosenullfall liegt die Verkehrsentlastung bezogen auf den Kfz-Verkehr bei rund 40%, bezogen auf den Schwerverkehr sogar bei 70%.“ Für die Kohlbrandbrücke ergibt sich beispielsweise eine Reduzierung des Kfz-Verkehrs um 18% und des Schwerverkehrs um 20%. Für die Kattwybrücke ergibt sich sogar eine Entlastung des Schwerverkehrs um 84%.

Die von Ihnen angebrachte Argumentation ist für uns nicht schlüssig, da sich die von Ihnen gewählten Zahlen nur auf die Zufahrten zur Hafenpassage beziehen. Sie haben Recht, in diesen Abschnitten ist nicht mit einer deutlichen Minderung des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Insgesamt zeigt das von Ihnen erwähnte Dokument jedoch durchaus, dass die Hafenpassage zu einer deutlichen Entlastung des Verkehrs und zur Verbesserung der Anbindung des Hamburger Hafens führt. Die Berechnungen finden Sie in der von Ihnen ausgewiesenen Quelle ab der Seite 12. DEGES (Nov. 2019) : Hafenpassage Hamburg VKE 7052-RE Feststellungsentwurf, Unterlage 1, S.12, in:
https://www.hamburg.de/bwvi/np-aktuelle-planfeststellungsverfahren/13508 ...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Marcus Weinberg