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Frage von Anja S. •

Frage an Marcus Weinberg von Anja S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Weinberg,

ich bin eine Schülerin aus Hamburg (Rissen) und ich habe in dem Fach Seminar die Aufgabe, eine Facharbeit zum Thema der Legalisierung des Adoptionsrechtes für homosexuelle Paare zu schreiben. Über eine Stellungnahme ihrer Partei, ob Sie für oder gegen eine derartige Legalisierung sind, würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Anja Sietas

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrte Frau Sietas,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 15. Januar 2015.

Die Bundesregierung hat das Adoptionsrecht für homosexuelle Partnerschaften vor knapp einem Jahr erweitert und damit ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt. Seither ist die Sukzessivadoption gesetzlich geregelt. Demnach können Homosexuelle ein von ihrem eingetragenen Lebenspartner bereits adoptiertes Kind nachträglich ebenfalls adoptieren. Zuvor war es innerhalb einer eingetragenen Partnerschaft nur möglich, das leibliche Kind des Partners zu adoptieren.

Ein darüber hinaus gehendes volles Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare lehnt die Union mehrheitlich ab. Das bedeutet nicht, dass wir gleichgeschlechtlichen Paaren die Fähigkeit absprechen, ein Kind liebevoll und verantwortungsbewusst erziehen zu können. Allerdings gibt es nicht per se „ein Recht auf Kinder“, d.h. der Wunsch junger Mensch nach einem Kind sollte nie höher bewertet werden als die Interessen des Kindes. Wir unterscheiden zwischen Adoptionen mit und ohne „Vorbeziehung“. Wenn – wie bei der Sukzessivadoption – bereits eine Vorbeziehung besteht, dann ist eine Adoption für mich zu unterstützen. Die Stabilität für das Kind wird dadurch gestärkt. Anders sieht der Fall einer Fremdadoption aus. Hier steht das Kindeswohl für mich an erster Stelle. Die Entscheidung über eine Fremdadoption sollte daher immer aus Sicht des Kindes getroffen werden. Studien haben gezeigt, dass sich Mutter und Vater geschlechtsabhängig unterschiedlich in die Erziehung der Kinder einbringen. Demnach ist es die bestmögliche Entscheidung für ein Kind, wenn es mit Mutter und Vater aufwachsen kann.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meiner Stellungnahme weiterhelfen konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Weinberg, MdB