Frage an Marcus Weinberg von Joerg L. bezüglich Senioren
Sehr geehrter Herr Weinberg,
warum erhält ein ArbeitnehmerIn der jetzt 45 Jahre alt ist, mit Eintritt ins Rentenalter, ganze 30 Prozent weniger Rente gegenüber Beamten ? Warum wird das steigende BIP, das steigende Volksvermögen und die Wertschöpfung, auch der ArbeitnehmerInnen in Deutschland bisher bei dem Thema Rente nicht wesentlich berücksichtigt ?
Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Lindeholz
Sehr geehrter Herr Lindeholz,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Durch das neu geschnürte Rentenpaket der Großen Koalition kann künftig schon mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen, wer besonders lange gearbeitet und Beiträge bezahlt hat. Die Regierungskoalition hat dabei die Menschen im Blick, die viereinhalb Jahrzehnte und mehr hart gearbeitet und somit erheblich zu der guten wirtschaftlichen Situation unseres Landes beigetragen haben.
Der Vergleich des Renten- und des Beamtenpensionssystems gestaltet sich jedoch als sehr schwierig, da diese Systeme kaum vergleichbar sind. Die Pensionen der Beamten werden per Kabinettsbeschluss zusammen mit den Beamtenbezügen erhöht. Für die Rentenanhebung ist jedoch die Lohnentwicklung der letzten Jahre erheblich. Trotz allem haben sich die Altersbezüge in den letzten 20 Jahren ähnlich entwickelt, die Renten stiegen um 25,5 Prozent an, die Pensionen um 28,2 Prozent. Größter Unterschied dieser beiden Systeme ist jedoch, dass die Höhe der Pension maximal 71,75 Prozent des letzten Bruttoverdienstes beträgt, bei der Berechnung der Rente wird der Durchschnittslohn seines gesamten Arbeitslebens zugrunde gelegt. Rentner beziehen allerdings neben ihrer gesetzlichen Rente oft auch noch eine Betriebsrente oder Geld aus der Zusatzversorgung für Angestellte des öffentlichen Dienstes, Pensionäre tun dies nicht.
Ich möchte Ihnen versichern, dass die Große Koalition die Arbeitsleistung eines jeden anerkennt und honoriert, wie wir das beispielsweise auch durch die neueingeführte „Mütterrente“ tun. Durch sie soll die Anrechnung der Kindererziehungszeit für Mütter und Väter, die ihre nach 1992 geborenen Kinder erzogen haben, erheblich verbessert werden. Davon werden rund 10 Millionen Menschen profitieren.
Mit freundlichen Grüßen
Marcus Weinberg