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Marcus Weinberg
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Frage von Jonas B. •

Frage an Marcus Weinberg von Jonas B. bezüglich Sport

Hallo Herr Weinberg!

1.Wie erklären sie es sich/uns , dass ihre Partei im Wahlprogramm keinerlei Aussagen zum Schulsport und zur Förderung des Breitensports macht?
Ist es zu teuer die ohnehin übergewichtigen Kinder in Deutschland mit zusätzlichen Sportstunden gesund zu machen? Soll Sport in Deutschland demnächst nur noch den Reichen vorbehalten sein?

2.Was gedenken sie zu tun, um den FC St.Pauli wieder in die 1.Bundesliga zu bringen?

Ich bedanke mich im voraus schon mal für ihre Antwort.

Jonas Büger (14 Jahre)

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Antwort von
parteilos

Lieber Jonas Bürger,
vielen Dank für Deine Fragen. Ich fange mit dem zweiten Punkt an:
FC St. Pauli
Ich habe selbst rund zehn Jahre bei St. Pauli aktiv gespielt. Zwei Jahre war ich Torwart, die restliche Zeit Abwehrspieler und Libero, habe dabei leider nur drei Tore geschossen.
Danach hatte ich bis vor zwei Jahren immer eine Dauerkarte. War auch u.a. in Bremen, Leverkusen, Dortmund bei den Auswärtsspielen. Und am 20. Mai 2001 war ich in Nürnberg beim letzten Aufstieg. Danach war ich aber verärgert über die Vereinsführung, die den Verein fast in den Ruin getrieben hat. Deshalb habe ich in der letzten Saison nur wenige Spiele gesehen. Ich hätte gerne damals aktiv als Bürgerschaftsabgeordneter geholfen, doch irgendwie wollte man meine Unterstützung nicht. Ich hatte dem Präsidenten ein Gesprächsangebot gemacht, hab aber dann nichts mehr gehört. Darüber war ich auch verärgert. Insoweit kann ich nur hoffen, dass St. Pauli wieder in die erste Liga kommt, damit junge Leute wie Du auch die großen Mannschaften wie Bayern oder Schalke sehen.
Vielleicht werde ich als Abgeordneter in Berlin etwas tun können. Würde das gerne machen...
Sportpolitik
Das Programm kann aus Platzgründen nur einige Bereich abdecken. Der Sport spielt bei uns eine große Rolle. So hat der CDU-Senat die dritte Sportstunde in Hamburg eingeführt. Es wird mehr Geld ausgegeben zum Beispiel für den Neubau von Sportanlagen in Hamburg.
Der berühmte Schiedsrichter Heynemann sitzt für die CDU im Bundestag. Gerade die Förderung des Breitensports spielt eine große Rolle. Hier das Sportprogramm:

Sportpolitische Aussagen 2005
Der Gesprächskreis Sport von CDU und CSU hat folgende sportpolitischen Aussagen beschlossen:
Präambel
Sport eint, bildet, aktiviert und begeistert, ist integraler Bestandteil unserer Gesellschaft und aus dem täglichen Leben der meisten Bürgerinnen und Bürger nicht wegzudenken. Sport erfasst den Menschen als Ganzen und trägt zur Ausbildung humaner Werte wie Toleranz, Fairness, Leistung, Wettbewerb, Verantwortung, Erkennen eigener Grenzen und Achtung anderer bei. Die Bedeutung des Sports geht weit über den rein sportlichen Bereich hinaus. Sport schließt durch seine Wertestruktur Gewalt aus, trägt weltweit zu einem besseren Verständnis für andere Kulturen und Menschen bei, integriert alt und jung und ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger in unser Gemeinwesen. Sport fördert die Gesundheit und ist für Menschen mit Behinderungen existentielle Lebenshilfe. Die Präsenz in den Medien macht Sport für jeden erlebbar, ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sichert und schafft Arbeitsplätze. Es ist ein vorrangiges Anliegen der Sportpolitik der CDU und CSU, den Sport in seiner Gesamtstruktur nachhaltig zu unterstützen, seine Autonomie und Eigenverantwortung zu stärken und ihm dort Hilfe zukommen zu lassen, wo er mit eigenen Mitteln seine Zielsetzungen nicht erreichen kann.
CDU und CSU setzen sich für eine Fortsetzung der Finanzierung des Sports durch Mittel aus dem Lotterie- und Glücksspielwesen ein. Bei der EU-Dienstleistungsrichtlinie soll der Bereich Lotterie- und Glücksspielwesen dem Ordnungsrecht zugewiesen bleiben.
1. Vereine und Ehrenamt
Die Vereine sind die Basis des deutschen Sports. Die verlässliche Förderung der Vereine und der dort ehrenamtlich Tätigen sind wesentliche Ziele der Sportpolitik der CDU und CSU. Das 1990 in Kraft getretene Vereinsförderungsgesetz hat die Vereine weitestgehend von steuerlichen Belastungen befreit und Bürokratie abgebaut. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen ist zu prüfen, inwieweit im Steuerrecht Verbesserungen und Vereinfachungen zu einer wirtschaftlichen Stärkung und bürokratischen Entlastung führen können. Die sog. Übungsleiterpauschale sollte auch den Verantwortungs- und Funktionsträgern zukommen.
2. Bewegungserziehung/ Schulsport
In jedem Menschen ist die Freude an der Bewegung angelegt. Diese Anlage ist von frühester Kindheit an zu fördern und muss als wesentlicher Bestandteil der ganzheitlichen Erziehung begriffen werden. Sport fördert selbstverantwortliches Handeln, formt die Persönlichkeit, bildet Identität und stärkt gesundheitliches Wohlbefinden. Vorschulischer Bewegungserziehung und Schulsport kommen eine besondere Bedeutung zu.
3. Sport und Gesundheit
Sport und Bewegung leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit. Die Eigenverantwortung des Einzelnen im Bereich der Gesundheitsvorsorge sollte durch Anreize gestärkt werden. Das Programm des Deutschen Sportbundes "Sport pro Gesundheit" verbindet hohe Qualitätsstandards und große Effektivität mit Kostenbewusstsein. Prävention durch Sport und Bewegung entlastet unsere Sozialsysteme.
4. Sportstättenbau/ Sportinfrastruktur
Intakte Sportstätten und eine Sportinfrastruktur, die die Vielfalt der Sportarten ermöglichen, sind unabdingbare Voraussetzungen für ein reges Sporttreiben in der Breite und Spitze. Sportstätten sind Orte der Begegnungen, der Integration, der sozialen Bindungen, der Freizeitbeschäftigung und aktiven Gesundheitsvorsorge. Es bleibt eine vorrangige Aufgabe der nächsten Jahre, den Sportstättenbau und die Sportinfrastruktur in den Ländern zu verbessern und in ganz Deutschland den Sanierungsstau abzubauen.
5. Spitzensport angemessen fördern
CDU und CSU bekennen sich zum Leistungsprinzip im Sport, zu einem humanen Spitzensport. Spitzensport ist Anreiz und Herausforderung für den Einzelnen, ist Ausdruck des Leistungswillens der Bürger eines Landes und übt eine wichtige Vorbildfunktion für den Breitensport aus. Alle gesellschaftlichen Kräfte sind gefordert, den Spitzensport in der Vielfalt der Sportarten zu unterstützen und den Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern berufliche Perspektiven zu ermöglichen. Die Sportförderung bei der Bundeswehr, der Bundespolizei und dem Zoll ist für den deutschen Spitzensport unverzichtbar und in bisherigem Umfang beizubehalten. Bei der gezielten und systematischen Förderung des talentierten Nachwuchses müssen sportliche, schulische und berufliche Bildung aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Die CDU und CSU setzen sich für den Ausbau und die qualitative Weiterentwicklung von Eliteschulen des Sports ein, um sportlichen Talenten den Weg zu Spitzenleistungen zu ebnen.
6. "Ja zum Behindertensport" in Breite und Spitze
Leistungen von Menschen mit Behinderungen, ob im Bereich des Breiten- oder Spitzensportes, faszinieren, sind Ausdruck von unbändigem Willen und Einsatz. Sport und Bewegung stärkt die persönliche Leistungsfähigkeit, gibt Selbstvertrauen und ist eine wirksame Lebenshilfe und erleichtert räumliche und soziale Mobilität. Die Möglichkeiten und Anreize für Menschen mit Behinderungen, Sport treiben zu können, müssen erweitert werden, der ungehinderte (barrierefreie) Zugang zu Sportstätten und deren Nutzung muss gewährleistet sein und Sportvereine sollen sich für die Integration behinderter Sportler verstärkt öffnen..
7. Kampf dem Doping
Die Akzeptanz des Spitzensportes hängt entscheidend von einer glaubwürdigen und erfolgreichen Bekämpfung des Dopings ab. Deshalb muss der Sport alle Maßnahmen für eine konsequente Verfolgung und Ahndung von Dopingverstößen ergreifen. Der Staat hat den Sport im Kampf gegen Doping bei der Dopingforschung und -analytik, beim Ausbau der Dopinglabore und den Kontrollverfahren nachhaltig zu unterstützen. Die unangemeldeten Trainingskontrollen haben sich als wirksames Mittel erwiesen und sollten ausgebaut werden. Die nationalen und internationalen Maßnahmen sind zu koordinieren. CDU und CSU halten ein auf den Spitzensport ausgerichtetes Anti-Doping- Gesetz für überflüssig, solange nicht alle Bereiche des Sports erfasst werden und der Vollzug bisheriger gesetzlicher Regelungen unzureichend umgesetzt wird. Doping muss in allen gesellschaftlichen Bereichen bekämpft werden.
8. Sport und Umwelt
Sporttreiben ist in der intakten Natur am schönsten und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Vorrangiges Ziel ist, eine intakte Natur für Sport und Erholung für kommende Generationen zu erhalten. Die Kooperation von Sport-, Natur- und Umweltschutzverbänden ist zur Erreichung dieser Zielsetzungen zu fördern.
Viele Grüße
Marcus Weinberg