Frage an Marcus Weinberg von Marina S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Weinberg,
am 14.7. findet ein Sonderparteitag zum Thema Bildung statt. Welche Punkte des Schulgesetzentwurfes möchten Sie bzw. die CDU ändern?
Besonders interessiert mich, ob Sie
a) die Abschaffung des Elternwahlrechts verhindern,
b) die Abschaffung der Noten von 1-6 in Klasse 3-5 und 7 und 8 verhindern,
c) die Auflösung der Klassenverbände im herkömmlichen Sinn verhindern?
Des weiteren würde mich interessieren, ob Sie die Durchführung der Schulstrukturreform angesichts der Tatsache, daß nach Expertenmeinung (s. gestrige Anhörung) eine Verlängerung der Grundschule bei gleichzeitiger Verkürzung der weiterführenden Schulen keine höheren Bildungschancen und keine höheren Bildungsabschlüsse garantiert, vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage für verantwortbar halten.
Sehr geehrte Frau Stürken,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Schulstrukturreform.
a) Die Elternbeteiligung wird gesteigert! Eine stärkere Mitnahme der Eltern wird durch die zahlreichen Formen der Beteiligung gestärkt. Bereits heute ist es so, dass das Elternwahlrecht nach der Klassestufe 6 eingeschränkt ist. Die weiterführende Schule beginnt heute mit der Klassenstufe 5, in Zukunft mit der Klassenstufe 7. Heute muss nach Klasse 6 die Leistungsfähigkeit für das Gymnasium nach Noten vorhanden sein, ansonsten werden die Kinder abgeschult. Der Beratungsprozess ist in Zukunft wesentlich stärker und enger mit den Eltern abgestimmt, damit die Entscheidungen für die weitere schulische Zukunft des Kindes stabiler sind.
b) Es wird ein verbessertes und kindgerechteres System der Leistungsbeurteilung geben. Die Noten 1 bis 6 werden nicht abgeschafft, sondern vielmehr um ein sehr differenzierendes Kompetenzraster ergänzt . Dadurch wird es möglich sein, jedes Kind individuell zu betrachten und eine optimale Förderung zu gewährleisten. Das bisherige System reicht aus meiner Sicht als Lehrer in keiner Weise aus, die Leistungsfähigkleit von Kindern und Jugendlichen umfassend zu beurteilen und so den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Eltern und anderen Lehrern gerecht zu werden.
c) Hier verweise ich auf meine Antwort auf eine Frage von Herrn Markus Wegner auf abgeordnetenwatch.de vom 8. Mai 2009.
Die Beschlussvorlage des Landesfachausschuss Bildung, die am 14. Juli 2009 vom Landesausschuss der CDU Hamburg diskutiert und verabschiedet wurde, fordert die Entwicklung der Standortfragen und Profile, die fachliche Stärkung der Primarschulen und die Sicherstellung der Finanzierung und Bauabwicklung in allen Phasen. Diese ist bereits auf der Internetseite der Hamburger CDU veröffentlicht.
Mit besten Grüßen
Marcus Weinberg