Frage an Marcus Faber von Tim S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Dr. Faber,
These 3 "Massentierhaltung muss reduziert werden, auch wenn das höhere Fleischpreise bedeutet." stimmen Sie nicht zu.
Welche Argumente sehen Sie, die eine Massentierhaltung notwendig bzw. die Erhöhung von Nahrungsmittelpreisen (Fleisch) entsprechend unattraktiv machen?
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Erläuterung bitte, dass die Lebensmittelpreise sich in Deutschland auf einem Niveau bewegen, welches etwa dem entspricht, welches in Griechenland vorherrscht.
Die wirtschaftliche Diskrepanz, welche sich aus dem Vergleich beider Länder ergibt Ist Ihnen sicherlich bekannt.
Sicherlich muss der Zugang zu preiswerten Lebensmitteln insbesondere für sozial schwache Gruppen gewährleistet werden, jedoch bezweifle ich, dass dies lediglich durch eine " laissez-faire" Behandlung des Marktes möglich sein kann.
MfG T. S.
Sehr geehrter Herr Schulz,
aus meiner Perspektive ist es bei Lebensmitteln staatliche Aufgabe die gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen. Die individuelle Beurteilung von Produkten möchte ich gerne jedem Bürger selbst überlassen und ihn an dieser Stelle nicht bevormunden. Aus diesem Grund setze ich mich für eine deutlichere Kennzeichnungspflicht der verschiedenen Produktionsmethoden von Fleisch ein.
Um breiten Bevölkerungsteilen weiterhin günstige Lebensmittelpreise zu ermöglichen, lehne ich ein Verbot von Produktionsmethoden, die Sie ggf. moralisch nicht für angemessen halten und nicht nutzen, ab. Auch ich esse gern gut durchwachsenes Bio-Fleisch aus nachhaltiger Produktion. Anderen Menschen mein Wertegerüst aufzuzwingen lehne ich jedoch ab.
Von einer Unterregulierung der Fleischproduktion kann nach zahlreichen Gesprächen mit den Betroffenen aus meiner Sicht beim vorliegenden bürokratischen Aufwand wirklich keine Rede sein.
Mit besten Grüßen
Dr. Marcus Faber