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Marcus Faber
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Frage von Jan F. •

Frage an Marcus Faber von Jan F. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Faber,

die Schülerzahlen in der Altmark sinken. Einige Schulen sind bereits geschlossen worden, oder ihre Schließung steht bevor. Das heißt, einige Schüler müssen zwangsläufig weiter fahren als zuvor. Wie sehen Sie die Schulentwicklung für die Altmark in den kommenden Jahrzehnten?

Mit freundlichen Grüßen
Jan Friedrichs

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Sehr geehrter Herr Friedrichs,

Der von Ihnen beschriebene Zustand ist natürlich vollkommen richtig. Angesichts der dünnen Besiedlung der Altmark müssen wir hier auch weiter dafür streiten, dass man uns nicht mit Großstädten gleich setzt, damit die Fahrzeiten für die Kinder erträglich bleiben. Ich denke hier können auch die Busrouten noch optimiert werden.
Aber zu Ihrer Frage.
Wenn Sie von Jahrzehnten sprechen haben Sie natürlich eine sehr lange Perspektive. Für die nächsten Jahre zumindest ist abzusehen, dass der Wendeknick komplett durchwächst und sich die Schülerzahlen dann etwas stabilisieren, bzw. sehr leicht ansteigen. Vorraussetzung dafür ist aber natürlich das sich die wirtschaftliche Lage, wie in unserem Land nun seit 2003 langsam spürbar positiv entwickelt. Die Leute werden nämlich natürlich nicht langfristig in einer Region bleiben, und schon gar keine Kinder zeugen, in der Sie keine Arbeit und damit keine Perspektive haben. Für die Entwicklung der Schülerzahlen ist dies zentral.
Im weiteren ist der momentane Umschwung hin zu einer kinderfreundlicheren (bzw. weniger kinderfeindlichen) Gesellschaft nur zu begrüßen. Ich hoffe sehr dass sich dieser fortsetzt. Das ist Aufgabe eines Jeden, aber der Staat kann hier unterstützend eingreifen.
Ich habe neulich entdeckt das vor dem Wohnblock vor dem ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht habe (bzw. auf dieser Wiese) heute ein "Spielen verboten!"- Schild steht. Für so etwas habe ich kein Verständnis. Wie sich die Entwicklung der Schülerzahlen über die nächsten 10 bis 15 Jahre hinaus fortschreibt, ist heute schwer zu sagen, aber sicher in Abhängigkeit der genannten Faktoren zu sagen. Klar muss nur sein, auch der Politik, dass die Menschen Kinder eben nicht von alleine kriegen, wie Konrad Adenauer (CDU) noch behauptet hatte. Wer mehr Kinder in unserer Gesellschaft will, und die brauchen wir (nicht in erster Linie, aber auch für die immer noch auf Demographie basierenden Sozialsysteme), der muss auch die Rahmenbedingungen dafür richtig setzen. Wie gesagt, ich denke hier hat ein Umdenken begonnen (Stichwort: Kinder dürfen kein Armutsrisiko mehr sein) aber wir stehen noch am Anfang des Prozesses.
Es tut mir leid das ich Ihre präzise Frage nicht präziser beantworten konnte, aber das Thema ist sehr komplex, zumindest aus meiner Sicht, und lässt sich hier daher nur anreißen. Für Nachfragen stehe ich Ihnen aber natürlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Marcus Faber

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