Wie viele hochradioaktive abgebrannte Brennelemente sind auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks Brunsbüttel gelagert und wo sollen diese endgelagert werden. Welchen Plan hat VOLT?
Eine kurze Stellungnahme zur Kernenergie von Ihnen persönlich wäre für mich interessant.
Vielen Dank für eine Antwort im Voraus!
Sven B., Großenrade

Hallo Sven B.,
am Standort des ehemaligen Kernkraftwerks Brunsbüttel befinden sich derzeit 20 Behälter mit insgesamt 965 abgebrannten Brennelementen aus dem Kraftwerksbetrieb (Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/V/Presse/PI/2018/0218/180221_KKB_Brunsbuettel_Defektstaebe_Bilanz).
Diese hochradioaktiven Abfälle werden aktuell im Standort-Zwischenlager Brunsbüttel aufbewahrt. Langfristig ist vorgesehen, sie in ein noch zu bestimmendes Bundesendlager zu überführen. Die Suche nach einem geeigneten Endlagerstandort in Deutschland läuft derzeit und soll gemäß dem Standortauswahlgesetz transparent und wissenschaftsbasiert erfolgen. (Quelle: https://www.base.bund.de/shareddocs/ip6/base/de/20230223_BASE_Stellungnahme_Zeitablaeufe_BGE-Bericht.pdf?__blob=publicationFile&v=7)
Volt Deutschland setzt sich für eine sichere und verantwortungsvolle Entsorgung radioaktiver Abfälle ein. Wir fordern eine Beschleunigung des Endlagersuchprozesses unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards und unter frühzeitiger sowie umfassender Einbindung der betroffenen Bevölkerung. Zudem plädieren wir für eine verstärkte europäische Zusammenarbeit bei der Endlagersuche, um von den Erfahrungen anderer Länder zu profitieren und gemeinsam sichere Lösungen zu entwickeln. Hier ist Finnland uns weit voraus. Finnland hat als erstes Land weltweit ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Olkiluoto genehmigt. Nach umfassenden geologischen Untersuchungen und Bürgerbeteiligung fiel die Wahl auf das kristalline Wirtsgestein unter der Insel. Das Einlagerungskonzept des Betreibers Posiva setzt auf Kupferbehälter, die in 400–450 Metern Tiefe mit Bentonit umhüllt werden, um Korrosion zu verhindern und die Dichtheit zu gewährleisten. Der Probebetrieb von „Onkalo“ ist im September 2024 gestartet, die endgültige Inbetriebnahme soll im Verlauf dieses Jahres erfolgen. (Quelle: https://www.endlagersuche-infoplattform.de/webs/Endlagersuche/DE/Radioaktiver-Abfall/Loesungen-anderer-Laender/loesungen-anderer-laender_node.html)
Es ist unerlässlich, dass die Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle zügig und unter Berücksichtigung der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse vorangetrieben wird, um die Sicherheit für Mensch und Umwelt langfristig zu gewährleisten.
Mit freundlichen Grüßen
Marco Schulz