Marco Eilers
CDU
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Frage von Viktorija R. •

Frage an Marco Eilers von Viktorija R. bezüglich Senioren

Aktuell erleben wir in Bremen schlimme Vorkommnisse in den Familien mit drogenabhängigen Eltern. Die vielfach mit Drogenrückstände positiv getesteten Haarproben bei deren Kindern muss uns alamieren. Fr. Dr. Rita Mohr-Löllmann möchte die darauf positiv getesteten Kinder sofort aus den Familien nehmen. Wie stehen Sie dazu Herr Eilers?

Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Riebe,
 
im Oktober 2010 erlangte der Bremer Senat bereits die ersten Erkenntnisse über diese Vorkommnisse bei acht Kindern. Die Sozialbehörden hätten unverzüglich die Anweisung erhalten müssen, schnellstmöglich alle Fälle genauer zu untersuchen. Das Wohl der Kinder muss dabei absolut im Vordergrund stehen. Hier liegen Versäumnisse vor. Voruntersuchungen der Haaranalysen bei Kindern, deren Eltern in Drogenersatz-Programmen sind, müssen daher dringend obligatorisch eingeführt werden. Dabei muss jeder Einzelfall genau überprüft werden.
 
Teilweise wurden illegale Drogensubstanzen in den Haarproben bei den Kindern festgestellt, teilweise aber auch die ärztlich verabreichte Ersatzdroge Methadon. Bei der Vergabe von Methadon haben die dafür zugelassenen Ärzte die Einnahme persönlich zu überwachen und zu verantworten. Auf diesem Feld kann und muss somit ein Missbrauch durch die Ärzte direkt unterbunden werden.
 
Die Ergebnisse zeigen zwar erheblichen Handlungsbedarf. Wir dürfen den substituierten Eltern aber auch nicht pauschal die Fähigkeit absprechen, ihre Kinder in einem drogenfreien Umfeld aufwachsen zu lassen. Nach den Haaranalysen zu urteilen, kommen erschreckend viele Kinder aus diesen Familien mit Drogen in Kontakt. Dies kann durch die tatsächliche direkte Verabreichung von Drogensubstanzen erfolgen, um die Kinder ruhig zu stellen, aber auch der Elternkontakt über die Haut und den Schweiß kann positive Befunde bei den Tests hervorbringen.  Eine bewusste Verabreichung lässt sich aber durch eine Haaranalyse nicht feststellen.
 
Sie ist unbestritten ein sehr entscheidender Punkt bei der Bewertung der familiären Lebensverhältnisse und der möglichen Gefährdung des Kindeswohls. Die Herausnahme des Kindes aus der Familie kann zwar im Ergebnis unumgänglich sein, sollte dabei aber immer nur das letzte Mittel sein. Wichtig sind zudem genaue Kontrollen der substituierten Eltern, um einen Beigebrauch illegaler Drogen effektiver zu bekämpfen. Flankierend neben der Drogentherapie ist eine intensive und enge Betreuung im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe angezeigt.