Marco Eilers
CDU
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Frage von Christian S. •

Frage an Marco Eilers von Christian S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Lieber Herr Eilers,

Bremer Unternehmen suchen Arbeitskräfte, während viele langzeitarbeitslose Mitbürger nicht in der Lage sind, den Anforderungen der Unternehmen gerecht zu werden.

Von der CDU-Fraktion hatte ich in der Vergangenheit leider nie so richtig etwas zu diesem Thema gehört.

Ich gehe davon aus, dass Sie sich als studierter Sozialpädagoge und Landesvorsitzender der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft in der Bürgerschaft gerade auch um die Belange der arbeitslosen Mitbürger kümmern würden.

Es würde mich deshalb freuen, wenn Sie zu dem vorgenannten Problem kurz Stellung nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmieta

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmieta,

die Gestaltung der zukünftigen Arbeitsmarktpolitik steht vor immensen Herausforderungen. Hohe Arbeitslosigkeit in Bremen und Bremerhaven auf der einen Seite und Fachkräftemangel auf der anderen Seite. Insbesondere bei zahlreichen langzeitarbeitslosen Menschen greift die aktuell praktizierte Arbeitsmarktpolitik erkennbar nicht. Sie sind vielfach den leistungsorientierten Erfordernissen in der Arbeitswelt nicht mehr gewachsen. Die zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Integration in Arbeit sind häufig leider nicht ausreichend geeignet und koordiniert, um eine erfolgreiche ganzheitliche Integrationsstrategie verfolgen zu können. Den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen muß ein direkter Integrationscoach mit der Möglichkeit auch zur Ableistung von Hausbesuchen zur Seite gestellt werden. Er kann viel stärker gezielt fördernd agieren, als dies aktuell der Fall ist. Diese Funktion könnten die Sozialarbeiter des Fachdienstes Soziales, sowie die Träger der sozialpädagogischen Familienhilfe in direkter Kooperation mit den Fallmanagern der Jobcenter übernehmen. Das Integrationskonzept muß mit sozialen Hilfen, wie beispielsweise in Familien- und Finanzangelegenheiten beginnen, über tagesstrukturelle Angebote (können auch Injobs sein) gehen, sowie gezielte an den Fähigkeiten des Einzelnen, sowie am örtlichen Fachkräftebedarf orientierte Qalifizierungsangebote bis zur Aufnahme in Arbeit enden. Die Arbeitsmöglichkeiten müssen angepasst an den Ressourcen des Einzelnen zukünftig auch stärker in Teilzeit gegeben sein. Mit dieser Strategie würden wir die fehlende Bündelung der Strukturen beenden, wo vielfach die öffentlichen Träger wenig effektiv nebeneinander mit ihren Partikularaufträgen aneinander vorbei agieren. Zudem besteht aktuell nachweislich ein erhebliches Defizit bei den arbeitsmarktnahen Qualifzierungsangeboten, die dringend in Kooperation mit den anssässigen Betrieben überarbeitet werden müssen.
Diese kostenintensiven Erfordernisse sind trotzdem finanziell realistisch umsetzbar. Zahlreiche aktuelle Integrationsmaßnahmen führen nachweislich nicht zum Ziel und sind entbehrlich. Die Zahlung von Lohnkostenzuschüssen für die Anstellung langzeitarbeitsloser Personen ist außerdem erheblich einzuschränken. Dies führt gegenwärtig zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen und kostet dem Steuerzahler viel Geld. Mit konsequenten Verwaltungsstrukturreformen beim Fachdienst Soziales, sowie bei den Jobcentern würden erhebliche personelle Kapaziäten frei. Somit würden die freien Ressourcen der Mitarbeiter für eine Arbeit direkt mit den Menschen zur Verwirklichung des ganzheitlichen Integrationskonzeptes erheblich ausgebaut.