Wie sollen arme Leute das Geld für eine (Zwangs)-Versicherung aufbringen?
Sehr geehrter Herr Dr. Buschmann,
es gibt viele arme >Hausbesitzer< welche sich eine "Elementarschaden" Zwangs-Versicherung
nicht leisten können. Sie kommen oft ohne Unterstützung vom Amt mit ihrer kleinen Rente
bzw. Einkommen nicht einmal bis zum Monatsende auskommen. Natürlich gibt es auch
Pensionäre, welche 3 x im Jahr eine große Schiffsreise machen können.
Die meine ich aber nicht.
Frage:
Siehe > oben.
Mit freundlichen Grüßen
Erhard J.
Sehr geehrter Herr J.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Klar ist: Bei der Debatte um Elementarschäden muss der Hauptfokus auf der bestmöglichen Verhinderung des Schadenseintritts liegen. Denn hinter jedem Elementarschaden steht ein menschliches Schicksal, das neben allen entstandenen Kosten niemals aus dem Blick geraten darf. Bei der Prävention sind besonders die Bundesländer gefragt, die Maßnahmen im Bau- und Umweltrecht ergreifen sollten.
Ich teile Ihre Sorge um die Kosten einer Pflichtversicherung und setze mich dafür ein, einen Versicherungszwang zu vermeiden. Denn wie Sie völlig richtig ausführen, macht eine Pflichtversicherung das Wohnen teurer – für Selbstnutzer und Mieter. Sie führt zu teurer Kontroll-Bürokratie und verhindert auch kein Schadensereignis. Mit anderen Worten: Die Pflichtversicherung löst keine Probleme, sondern schafft neue.
Anstelle einer Pflichtversicherung halte ich eine Angebotspflicht für die Versicherer für den besseren Weg. So stellen wir sicher, dass alle Eigentümer die Möglichkeit haben, ihr Gebäude versichern. Ich bin überzeugt: Der Staat ist nicht allwissend. In Deutschland gibt es rund 20 Millionen Wohngebäude. Es ist der Eigentümer, der weiß, wie sein Eigenheim an Ort und Stelle am besten abgesichert sein sollte. Die Angebotspflicht lässt ihnen die Wahl – und stellt zugleich sicher, dass jeder eine informierte Entscheidung treffen kann.
Freundliche Grüße
Dr. Marco Buschmann MdB