Was tun Sie dafür, dass Pflegeberufe attraktiver werden?

Sehr geehrte Frau S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.

Pflegebedürftigkeit kann jede und jeden treffen – ob durch Unfall, Krankheit oder im Alter. Deswegen sind wir auf eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Pflege angewiesen. Allerdings haben wir in Deutschland einen erheblichen Mangel an Pflegefachkräften.

Gerade die Corona-Pandemie hat uns die Verletzlichkeit unseres Gesundheits- und Pflegewesens vor Augen geführt. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz haben Pflegekräfte dafür gesorgt, dass Deutschland die Pandemie bisher bewäl­tigen konnte. Zur besonderen Wertschätzung hat die Bundesregierung kürzlich eine Sonderzahlung von bis zu 550 Euro für Pflegekräfte in Krankenhäusern und in der Seniorenbetreuung auf den Weg gebracht.

Als Ampel-Koalition werden wir es nicht bei diesem Bonus belassen. Denn klar ist: Die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte müssen verbessert werden. Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag eine Vielzahl von Maßnahmen festgeschrieben. Grundlage für all dies ist eine auf lange Sicht stabile Finanzierung des Gesundheitswesens und der Pflege.

Kurzfristig führen wir zur verbindlichen Personalbemessung im Krankenhaus die Pflegepersonalregelung 2.0 ein. Den Pflegeberuf werden wir auch darüber hinaus attraktiver machen, zum Beispiel mit einer Steuerbefreiung von Zuschlägen, die Abschaffung geteilter Dienste, die Einführung trägereigener Springerpools und einen Anspruch auf familienfreundliche Arbeitszeiten.

Um dem drastischen Personalmangel entgegenzuwirken, wollen wir auch außerhalb Deutschlands verstärkt für Pflegefachkräfte werben. Mit einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz schaffen wir die nötigen Voraussetzungen für die Gewinnung von Fachpersonal und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen unsere Position hiermit etwas näher bringen.

Freundliche Grüße

Dr. Marco Buschmann MdB