Sehr geehrter Herr Buschmann, inwiefern setzen Sie persönlich sich für eine zukünftig bessere medizinische und pflegerische Versorgung schwerst MECFS-Erkrankter ein?
Sehr geehrter Herr B.,
ca. 400.000 Menschen in der Bundesrepublik haben die schwere neuroimmunologische Erkrankung ME/CFS. Der Bundestag debattiert am 19.01. über einen entsprechenden Antrag der CDU/CSU.
Die Erkrankung ist nicht selten, wird aber bis heute medizinisch kaum bis gar nicht therapiert und adäquat behandelt. Betroffene werden in schädliche Reha-Maßnahmen geschickt, die ihren Zustand dauerhaft verschlechtern und damit Frührentner_innen schaffen.
Können Sie es sich vorstellen, wie es ist, wenn Sie mit einer schweren Erkrankung zum Arzt gehen, und dieser entweder mit den Achseln zuckt oder Sie als psychisch krank einstuft, obwohl Sie eine Erkrankung des Immunsystems haben?
Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Kind krankheitsbedingt die Schule nicht mehr in Präsenz besuchen kann und Sie dann von Behörden bedroht werden, das Sorgerecht zu verlieren?
Nein?!? Dann sprechen Sie mit von ME/CFS Betroffenen oder deren Eltern!
Mit freundlichen Grüßen, M. Hettrich
Sehr geehrte Frau H.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Erforschung von ME/CFS ist für die Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Die Beratungen im deutschen Bundestag waren ein wichtiges Zeichen dafür, dass dieser Erkrankung auch in der Bundespolitik der notwendige Stellenwert eingeräumt wird.
Mit Professor Carmen Scheibenbogen arbeitet eine führende Expertin der Fatigue-Forschung an der Berliner Charité. Im Oktober 2022 erhielt sie für ihren Einsatz das Bundesverdienstkreuz. In Anerkennung der wichtigen Bedeutung ihrer Forschung wurde ihre Abteilung an der Charité in Berlin rückwirkend mit 10 Millionen Euro für die Therapieforschung unterstützt.
Die Fortschrittskoalition fördert zudem erstmalig in Deutschland die multizentrische, biomedizinische Grundlagenforschung zu ME/CFS. Genauere Informationen hierzu finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).
Des Weiteren hat der Deutsche Bundestag 5 Millionen Euro für eine Nationale Klinische Studien-Gruppe Post-COVID-Syndrom und ME/CFS zur Therapieforschung durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bereitgestellt.
Freundliche Grüße
Dr. Marco Buschmann MdB