Hallo Herr Buschmann, die FDP ist dafür, Aktien für die Rente zu kaufen. Wie funktioniert das? Kann man denn daraus irgendwann Geld auszahlen, weil man mehr Aktien verkauft als kauft? Und was dann?
Wenn eine Privatperson mit Aktien für die Rente vorsorgt, gibt es eine Zeit des Kaufens und eine Zeit des Verkaufens. Während der Berufstätigkeit kauft man Aktien, während des Ruhestandes verkauft man idealerweise bis zum Tod alle wieder.
Der Staat allerdings legt Geld für die Gruppe der Rentner an, und die Gruppe stirbt nicht aus. Während die einen ihre Rente bekommen, zahlen andere ein. Man müsste also später für die Rentner Aktien verkaufen, während man gleichzeitig für die Arbeitnehmer Aktien kauft. Ist der Wert der Aktien gestiegen, verkauft man mit Gewinn, kauft aber auch für den gleichen hohen Preis zurück. Da würde man im Grunde als Staat an sich selber verkaufen. Man könnte auch das Geld, das die Arbeitnehmer einzahlen, direkt an die Rentner auszahlen und die Aktien halten. Blieben noch die Dividenden, aber das ist nach Inflationsausgleich keine hohe Rendite, und vielleicht legt man die besser wieder mit an. Um die Babyboomer als größere Gruppe zu puffern, ist es eh zu spät.
Sehr geehrter Herr H.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die gesetzliche Rente basiert in Deutschland gegenwärtig auf einem Umlagemodell. Allerdings stehen die geburtenstarken Jahrgänge kurz vor dem Renteneintritt. Die Renten von immer mehr Rentnern müssen dabei von immer weniger Arbeitnehmern durch ihre Beiträge bezahlt werden. Mit dem Generationenkapital sichern wir langfristig eine stabile gesetzliche Rentenversicherung.
Das Generationenkapital wird in einen dauerhaften Fonds eingebracht. Wie in anderen Ländern, etwa Schweden, wird auf diese Weise ein Kapitalstock aufgebaut. Aus dessen Einkünften werden dann Gelder entnommen und für die Rentenzahlungen eingesetzt. So entsteht für die gesetzliche Rentenversicherung eine zusätzliche Einnahmequelle neben den Rentenbeiträgen.
Freundliche Grüße
Dr. Marco Buschmann MdB