Frage an Marco Bülow von Sascha N. bezüglich Verbraucherschutz
Kurz und knapp: Wie kann sich eine komplette Partei, die ansonsten meiner politischen Auffassung größtenteils entspricht, der Realität der Bürgerversicherung verschließen? Ist hier nur die Gier auf kurzfristiges Geld durch Pflichtversicherung auch der Besserverdienenden im Vordergrund (dieser Zuwachs verursacht auch überproportional Kosten für das Gesundheitssystem!). Es werden zig Arbeitsplätze in der PKV vernichtet (die SPD brüstet sich doch sonst auch gern mit Arbeitsplatzrettungen wie bei Holzmann, jetzt zerstört man sie - das ist einfach bescheuert). Desweiteren leidet der Fortschritt des Gesundheitssystems, da an diesem die PKV mehr als die GKV beteiligt ist. Von dem chancenlosen Umlageprinzip ohne Rücklagenbildung möchte ich gar nicht erst reden. Ihre Partei kann doch nicht so kurzsichtig sein.
MfG
Sascha Nüsser
Sehr geehrter Herr Nüsser,
nach unserem Modell können gesetzlich Versicherte künftig zwischen den Bürgerversicherungsangeboten der gesetzlichen und der privaten Kassen wählen. Wer bereits einen privaten Versicherungsvertrag nach altem Muster hat, kann diesen behalten oder in ein Bürgerversicherungsangebot seiner Wahl wechseln. Wer neu krankenversichert wird, geht sofort in die Bürgerversicherung. Dabei wird nicht vorgeschrieben, ob das gesetzliche oder das private Bürgerversicherungsangebot gewählt wird. Nach meiner Ansicht richtet sich die Bürgerversicherung deshalb nicht gegen die privaten Krankenversicherer. Im Gegenteil: Den privaten Krankenversicherern wird die Möglichkeit eröffnet, jeden - unabhängig von seinem Einkommen - zu versichern. Deshalb ist mir nicht ganz klar, wieso sie bei den privaten Krankenversicherern mit einer Vernichtung von Arbeitsplätzen rechnen.
Genauer erläutert wird das Modell der Bürgerversicherung unter: www.buergerversicherung.spd.de
Ich jedenfalls unterstütze die Idee, alle Bürger - entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit - an der solidarischen Finanzierung der Gesundheitsversorgung zu beteiligen und eine größere Beitragsgerechtigkeit als bisher herzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Marco Bülow
Weitere Informationen über mich und meine Ziele finden Sie unter
www.marco-buelow.de oder in meinem Buch "Generation Zukunft",
erschienen im Riemann-Verlag.