Frage an Marco Bülow von Daniela E. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Bülow,
mich würde interessieren, wie zu Transportalternativen im Bereich des Güterverkehrs wie z. B. dem CargoCap stehen.
Für eine Antwort bedanke ich mich im Voraus.
D. Eilers
Sehr geehrte Frau Eilers,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage vom 20. Juni 2008 auf abgeordnetenwatch.de in der Sie mich fragen, wie ich zu Transportalternativen im Bereich des Güterverkehrs wie z.B. dem CargoCap stehe.
Als Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion liegt mir sehr viel daran, den wachsenden Verkehr auf unseren Straßen zu drosseln und damit die Lärm- und Klimabelastung zu drosseln. Insbesondere der Massentransport von Gütern auf den Straßen hat weitreichende ökologische Konsequenzen. Der enormere Erdölverbrauch, Lärm, Feinstaub und Schadstoffbelastungen sind alles Faktoren, die sowohl schädlich für die Umwelt als auch für die Menschen sind. Prognosen zu Folge wird sich der Straßengüterverkehr bis zum Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 1997 nahezu verdoppeln. Das heißt, es wird in Zukunft noch mehr Staus auf unseren Straßen geben. Nach Angaben des ADAC verwandeln sich heute schon täglich etwa 10 % des 11.000 km langen deutschen Autobahnnetzes zu Parkplätzen - Stillstand auf den Autobahnen. Dies ist auch zurück zu führen auf die wachsende europäische Wirtschaft. Da die Kapazitätsgrenze auf den deutschen Straßen ausgeschöpft ist und der Flächenbedarf für neue Straßen kaum noch abzudecken ist, ist es dringend notwendig, auf Transportalternativen für den Güterverkehr umzusteigen. Eine der umweltfreundlichsten Lösungen ist es sicherlich, Gütertransporte vermehrt auf die Schienen zu verlagern. Dabei muss klar sein, dass wir erhebliche Investitionen in das Schienennetz brauchen, um die Verkehrverlagerung realistisch zu ermöglichen.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich zum Ziel gesetzt, den Aufbau eines eigenen Güterverkehrsnetzes zwischen den wichtigsten Wirtschafträumen und den deutschen Seehäfen möglichst zügig zu realisieren. Die Idee von Prof. Dr. Dietrich Stein von der Universität Bochum Transport- und Versorgungssysteme unter die Erde zu verlagern, sprich Güter in einem CargoCap von A nach B zu transportieren, finde ich sehr interessant. Das könnte eine Möglichkeit sein, den Verkehr auf unseren Straßen entlasten, insbesondere im Ruhrgebiet wo das Straßennetz sehr eng ist. Die Realisierung dieses Projektes wird wohl vermutlich noch eine Weile dauern, da der Um- bzw. Ausbau der Kanalisation ein immenser Schritt ist. Natürlich muss dieses Projekt auch auf seine Finanzierbarkeit hin überprüft werden.
Mit dem Thema alternative Transportmittel für den Güterverkehr werden sich sowohl die Umweltpolitiker als auch die Verkehrspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion in Zukunft noch intensiver auseinandersetzen, um schnell gute Lösungen zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Marco Bülow