Frage an Marco Bülow von Louis C. bezüglich Bundestag

Sehr geehrter Herr Capon,

vielen Dank für Ihre Frage.

Allerdings bin ich nicht aus der Politik ausgetreten, sondern lediglich aus der SPD und der SPD-Fraktion im Bundestag. Mein Mandat nehme ich weiterhin wahr und vertrete den Wahlkreis Dortmund I im Bundestag.

Das "Weiter-So" der SPD und den damit verbundene Verlust von Glaubwürdigkeit und sozialdemokratischen Werten konnte ich einfach nicht länger mittragen. In meiner Erklärung (https://www.marco-buelow.de/austritt-aus-der-spd/) sind die vielen innerparteilichen und inhaltlichen Gründe für meinen Austritt geschildert.

So ging es mir zum einen um die änderungsresistente Parteistruktur und die Mutlosigkeit der SPD, sich auf die eigenen Wurzeln zu besinnen, grundlegend Systemkritik zu üben und daraus Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Zum anderen konnte ich einen Bruch des Koalitionsvertrages bezüglich der Kopplung von Militär- und Entwicklungsausgaben nicht mittragen. Aber auch die unzureichenden Strategien zur Bekämpfung von Ungleichheit, Wohnungskrise, Klimawandel und Lobbyismus konnte ich nicht unterstützen.
Ich habe versucht durch Initiativen wie NoGroKo und die Progressive Soziale Plattform in die SPD hinein zu wirken und einen Politikwechsel anzuzetteln, leider ohne spürbaren Erfolg. Danach weiterhin Mitglied zu bleiben, hätte mir die Glaubwürdigkeit genommen.

Trotzdem hoffe ich, dass die SPD zu ihren sozialdemokratischen Wurzeln zurückfindet und wünsche allen, die weiter für eine Erneuerung kämpfen viel Erfolg.

Ich werde mich selbstverständlich weiterhin politisch engagieren und einbringen, in den Debatten im Parlament, aber auch bei der Progressiven Sozialen Plattform und bei Aufstehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Marco Bülow