Frage an Marco Bülow von Sophie Z. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Bülow,
Ich interessiere mich persönlich sehr für Ihre Arbeit. Für mich und meinen Freundeskreis ist die Frage der Frauenquote für die kommende Wahl entscheidend.
Gerne würde ich daher Ihre Meinung zu diesem Thema erfahren und wie Sie im Falle einer Abstimmung über die Frauenquote votieren würden.
Über eine baldige und ausführliche Antwort freue ich mich!
Mit freundlichen Grüßen
Sophie Zwosta
Sehr geehrte Frau Zwosta,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Frauenquote.
Ich persönlich habe eine Frauenquote bei Führungspositionen immer für richtig gehalten und setzte mich gemeinsam mit meiner Fraktion im Bundestag dafür ein. Man kann mit Sicherheit darüber streiten, ob Quoten der Weisheit letzter Schluss sind, ich sehe momentan jedenfalls keine anderen Instrumente, mit denen es uns gelingen kann den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern. Zur Zeit sind in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen nur ein Zehntel Frauen vertreten.
Deshalb möchte die SPD gemeinsam mit den Grünen im Bundestag ein Zeichen für die Einführung einer Frauenquote in Führungsetagen setzen. Dazu haben wir den Hamburger Gesetzentwurf, den der Bundesrat mit den Stimmen der CDU-regierten Länder Saarland und Sachsen-Anhalt beschlossen hat, in den Bundestag eingebracht. den Gesetzentwurf finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/111/1711139.pdf .
Dass freiwillige Regelungen nichts bringen, haben uns die letzten Jahre leider gezeigt. Nach wie vor ist der Anteil von Frauen bei Spitzenpositionen in Deutschland beschämend. Ich glaube nicht, dass Freiwilligkeit und Anreize langfristig wirklich etwas ändern und halte es deswegen auch für richtig, Unternehmen zu sanktionieren, wenn sie die Quote nach einer gewissen Zeit nicht erreichen. Ich glaube auch nicht, dass deswegen Firmen ins Ausland abwandern würden. Diese Erfahrungen hat man in Norwegen – wo es die Quote und entsprechende Sanktionierungen seit 2003 gibt – jedenfalls nicht gemacht. Im Gegenteil: die Steigerung des Frauenanteils hatte vorwiegend positive Effekte auf die Unternehmensleistungen.
Natürlich gibt es auch einige Branchen in denen Männer unterproportional vertreten sind. In der Regel handelt es sich hier um „frauentypische“ Berufe z.B. in der Pflege, die meistens schlechter bezahlt werden. Ich denke, dass sich dieses Problem lösen würde, wenn gleichwertige Arbeit auch gleich bezahlt werden würde. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert daher ein Gesetz, das mit Hilfe von geeigneten Lohnmessverfahren ungerechte Bezahlung aufdeckt und für gleiche Entlohnung in den Betrieben sorgt. Den Gesetzentwurf finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/097/1709781.pdf .
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen. Viele weitere Informationen zu meinen politischen Inhalten finden Sie auf meiner Internetseite http://www.marco-buelow.de .
Mit freundlichen Grüßen
Marco Bülow