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Marcel Hopp
SPD
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Frage von Petra R. •

Warum werden im Volkspark Hasenheide 2-3x pro Jahr die Grünstreifen gemäht? Die Erde trocknet aus, Lebensraum für Insekten verschwindet. Gleichzeitig investiert man 5 Mio € für Klimaresilienz. ???

Sehr geehrter Herr Hopp,
ich wohne in der Nähe der Hasenheide und nutze sie gerne für Spaziergänge. Die Naturqualität mitten in der Großstadt ist für mich gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Eins verstehe ich allerdings nicht: Zwei- bis dreimal im Jahr werden die Grünstreifen mit Gräsern, Kräutern und Blumen seitlich der Wege gemäht. Das hat zur Folge, dass die Sonne den ganzen Sommer gnadenlos auf die nackte Erde scheint und nichts mehr dort wächst, der Boden statt dessen immer mehr austrocknet. Der Grünstreifen ist ein Braunstreifen geworden, der Lebensraum für viele Insekten zerstört.
Wie geht das zusammen? Man investiert 5 Mio Euro, um die Hasenheide klimaresilient zu gestalten, gleichzeitig mäht man die Grünstreifen und der Park trocknet verstärkt aus. Das ist auch Mähen kostenintensiv.
Ich wünsche mir, dass die Hasenheide und andere Parks nur so viel bzw. wenig gemäht werden, wie es aus landschaftsgärtnerischer und klimatischer Sicht wirklich notwendig ist.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an der Gestaltung und Pflege des Volksparks Hasenheide. Ich verstehe Ihre Bedenken hinsichtlich der Mäharbeiten und der Trockenheit, insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten Investitionen in die Klimaresilienz des Parks.

Die Grünflächen in der Hasenheide werden derzeit zwei- bis dreimal im Jahr gemäht. Diese Frequenz wird fortlaufend überprüft und an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst. Gründe für den derzeitigen Mähplan sind unter anderem:

  • Intensive Nutzung: Durch die hohe Besucherzahl bleiben viele Flächen stark beansprucht. Um ein dauerhaftes „Verwildern“ bei häufig betretenen Bereichen zu vermeiden und eine bestmögliche Erholung der Grünflächen zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Pflege nötig.
  • Pflanzenentwicklung: Gerade in neu angelegten Bereichen werden die Pflanzen zunächst häufiger gemäht, damit sie kräftiger austreiben und sich besser verzweigen. Ab dem zweiten Jahr wird die Mähhäufigkeit dann reduziert, sodass sich ausgewählte Randstreifen nur einmal pro Jahr und die Wiesenflächen zwei- bis dreimal im Jahr erholen können.
  • Pflegekonzept: Der Bezirk verfolgt ein gezieltes Mähkonzept, das die Vegetationsentwicklung, Bodenverhältnisse und Nutzungsintensität berücksichtigt. So möchte der Bezirk einerseits die Artenvielfalt und das Stadtklima fördern und andererseits eine sichere und saubere Erholungsfläche für alle Besucher*innen sicherstellen.

Was die Bewässerung betrifft, wird langfristig geprüft, wie alternative Wasserquellen erschlossen werden können. Das Grundwasser in der Hasenheide ist unter anderem mit Vinylchlorid belastet und daher nicht nutzbar. Eine Machbarkeitsstudie prüft derzeit, ob Wasser aus dem Columbiabad verwendet werden kann. Zudem ist geplant, künftig Regenwasser von umliegenden Gebäuden aufzufangen, um die Grünflächen in Trockenperioden besser mit Wasser zu versorgen.

Mir ist bewusst, dass die Bedürfnisse von Natur- und Klimaschutz einerseits und die Anforderungen an die städtische Erholungsnutzung andererseits oft eine Gratwanderung darstellen. Land und Beuirke werden jedoch weiterhin daran arbeiten, einen angemessenen Ausgleich zu finden, um sowohl die ökologische Funktion der Parks zu stärken als auch ihre Erholungsqualität zu erhalten.

Für weitere Fragen oder Anregungen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Marcel Hopp

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