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Frage von Pierre H. •

Frage an Marc Jongen von Pierre H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Dr. Jongen,

Ihre Antwort auf die Frage von Frau Vögele vom 14.08.2013 hat mich etwas enttäuscht. Gerade wenn Sie die langfristige Perspektive so wichtig finden, können Sie nicht gegen den Klimawandel argumentieren, dass es für die Verbraucher heute noch etwas teurer werden könnte. Die Preissteigerungen bei fossilen Ressourcen wie Öl, Gas, Benzin und Diesel und damit auch Strom, werden ansonsten noch viel größere Kostensteigerungen verursachen.
Natürlich haben Sie Recht, dass am EEG fortwährend gearbeitet werden muss, da die Entwicklung immer weiter geht. Lesen Sie z.B. in Matthias Willenbacher´s Buch "Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin" ( http://www.mein-unmoralisches-angebot.de/ ) wie Deutschland bis 2020 zu 100% Erneuerbar versorgt werden kann, nicht nur im Bereich Strom sondern auch Wärme und Mobilität. Und das mit nicht mehr Windrädern als heute, nur auf den Stand der Technik gebracht und angepasst an eine hohe Volllaststundenzahl. Dazu Sonne und Effizienz bei intelligenter Verknüpfung von Stromverbrauch, Wärmebedarf und Mobilitätswünschen.
Wie stehen Sie zu den Vorschlägen von Matthias Willenbacher? Können Sie dem Entwurf grundsätzlich zustimmen?
Und können Sie Ihre grundsätzliche Zustimmung zum Generationenmanifest nicht durch Ihre Unterschrift kenntlich machen statt wegen Details, die im folgenden demokratischen Prozess noch zu klären sind, dem Manifest eine Absage zu erteilen?

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Sehr geehrter Herr Herrmann,

anhand der Homepage von Matthias Willenbacher, auf die Sie mich freundlicherweise aufmerksam machen, lässt sich sehr gut verdeutlichen, warum ich das "Generationsmanifests" vorerst nicht unterzeichnen möchte. Das Video dort macht eines sofort klar: der Mann hat etwas zu verkaufen. Das ist auch sein gutes Recht und sogar seine Pflicht als Unternehmer. Als meine Pflicht in der Politik sehe ich es aber an, zu ALLEN Lobbygruppen zunächst Abstand zu halten und deren Argumente sehr genau zu prüfen, vor allem unter Heranziehung unabhängiger Quellen, die oft schwer genug aufzufinden sind.

Im Fall der Energieversorgung ist es zweifellos so, dass wir gegenwärtig keine wirkliche Kostenwahrheit haben, dass also die Atomkraft und die fossile Energiegewinnung weit teurer sind als es die Stromrechnung anzeigt. Andererseits bin ich aber sehr skeptisch, was die von Ihnen angedeuteten Möglichkeiten der Wind- und Solarenergie - zumal im wind- und sonnenarmen Deutschland - angeht. Es droht eine Verbauung der Landschaft mit Windrädern unter erheblichen Einbußen an Lebensqualität für die Anwohner und bei relativ geringem Gesamtnutzen (außer für die Firma von Herrn Willenbacher). Im Übrigen sind die Auswirkungen der verschiedenen "Klimagase" alles andere als gesichert, vielmehr ergeben schon kleine Änderungen in den Ausgangsbedingungen der Modellrechnungen große Unterschiede in den Prognosen und den daraus resultierenden Handlungsempfehlungen an die Politik.

Seit einigen Jahren stagniert - entgegen den Prognosen - der weltweite Temperaturanstieg. Das heißt es zeichnet sich ab, dass wir für den Übergang in das nach-fossile und nach-atomare Energiezeitalter deutlich mehr Zeit zur Verfügung haben, als es das in meinen Augen allzu allarmistische "Generationenmanifest" nahelegt. Darin liegt die Chance, die neuen Technologien - in Modellversuchen - länger zu testen und zur größeren Reife kommen zu lassen, bevor man sie flächendeckend einsetzt und dadurch womöglich falsche Weichenstellungen vornimmt. Hektik ist bei solch langfristigen Planungen nie gut - weshalb auch der Merkelsche Atomausstieg über Nacht - bei prinzipieller Richtigkeit in der Sache - einen sehr schlechten Beigeschmack hatte.

Dass ich das Manifest nicht unterzeichne, heißt im übrigen nicht, dass ich es "ablehne". Ich möchte mich als Abgeordneter für Ziele einsetzen, wie sie u.a. auch in diesem Manifest formuliert sind. Das scheint mir wichtiger als der symbolische Akt einer Unterschrift, zumal ich meine symbolische Selbstverpflichtung zu einer weitblickenden Politik durch meinen Einsatz für die "Alternative für Deutschland" schon hinreichend unter Beweis gestellt sehe.

Mit besten Grüßen
Marc Jongen

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