Frage an Marc Doll von Sebastian W. bezüglich Medien

Sehr geehrter Herr Wamser,

der Grund für diese Verwechslung ist die ständige Vermischung der Ebene "Christlich-Jüdisches Weltbild" und "Missbrauch dessen durch die Institution Kirche".

Das christlich-jüdische Weltbild ist ein zutiefst humanes, auf dem viele unserer heutigen Werte beruhen. Die Kirche hatte sich im Laufe der Jahrhunderte aber zunehmend davon entfernt bis sie in der Hochzeit des dunklen Mittelalters zum pervertierten Gegenteil von den Lehren Jesu Christi verkommen ist. Die Aufklärung hat weniger diese Lehre von Jesus in Frage gestellt, sondern vielmehr die daraus (falsch) abgeleitete Praxis der Kirche.

Sie sehen also, dass eine Rückbesinnung auf christlich-jüdische Werte nicht mit der Aufklärung kollidiert. Eine Gesellschaft braucht Werte, an denen sich die Menschen orientieren können und ich denke die christlich-jüdischen sind eine sehr gute Gesellschaftsgrundlage. Immerhin leiten sich nicht wenige unserer elementaren Grundgesetzartikel davon ab. Sich auf Werte zu besinnen - auch wenn diese sich aus religiösen Lehren ableiten - ist kein Gegensatz zur Säkularität. Ich brauche nicht an Gott zu glauben, um das Konzept der Nächstenliebe gut zu finden und zu leben.

Man könnte der Islamisierung auf viele erdenkliche Weisen begegnen. Mit Gewalt. Oder Ignorieren. Das ist aber nicht unser Weg. Wir entscheiden uns lieber für christlich-jüdische Werte, vertreten durch unser Grundgesetz. Jeder, der damit klar kommt, ist hier willkommen. Alle anderen nicht. Das beschränkt sich übrigens nicht auf den Islam. Die heilige Inquisition wäre hier ebenfalls nicht willkommen.

Viele Grüße
Marc Doll