Frage an Marc Biadacz von Susanne V. bezüglich Gesundheit
Sie lehnen die Legalisierung von Cannabis ab, obwohl:
1. bereits die Aufhebung des Alkoholverbots in den USA in den 20er Jahren gezeigt hat, dass dies der größte Schlag gegen die Mafia war, da dieser die Geschäftsgrundlage entzogen wurde
2. die Gesundheit von Alkoholkonsumenten durch die Legalisierung erheblich geschützt werden konnte (z.B. Erblinden durch Schwarzgebrannten)
3. Cannabis-Produkte erwiesenermaßen weniger schädlich sind und ein geringeres Suchtpotential als Alkohol aufweisen
4. selbst Polizisten und Staatsanwälte für die Legalisierung plädieren, da dringend anderweitig benötigte Kapazitäten der Polizei im sinnlosen verfolgen von Tatbeständen besteht, die eh wieder eingestellt werden müssen
5. somit die Illegalität nur der Mafia zur Finanzierung ihrer Basiskosten dient
6. die eingenommenen Steuern hervorragend für eine vernünftige Präventionsarbeit im Kinder- und Jugendbereich verwendet werden könnte, denn über 90% aller schwerst Drogenabhängigen (inkl. Alkohol) sind in ihrer Kindheit stark traumatisiert worden (Missbrauch, schwere Misshandlung). wollen sie diese eh schon gebeutelten Menschen auch noch weiter kriminalisieren?
Da muss ich mich als Mutter schon fragen, für welche Interessen Sie da eintreten bzw. mit welchen Organisationen Sie sympathisieren.
Sehr geehrte Frau Veser,
vielen herzlichen Dank für Ihre Nachricht.
Es gibt sowohl Argumente, die für eine Legalisierung von Cannabis sprechen als auch Argumente, die dagegensprechen. Ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt und bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Legalisierung von Cannabis nicht richtig ist.
Die Schädlichkeit und die Suchtwirkung eines dauerhaften Cannabis-Konsums sind nachgewiesen und rechtfertigen ein Verbot von Cannabis. Gerade auf das Gehirn von Jugendlichen kann Cannabis eine gravierende Wirkung haben, wenn die Heranwachsenden eine bestimmte genetische Disposition haben. Cannabis-Konsum kann der Auslöser für Antriebslosigkeit, Depressionen und Psychosen sein. Angesichtes dessen und der Tatsache, dass die Legalisierung von Cannabis bei Jugendlichen den Eindruck entstehen lassen kann, der Konsum der Droge sei unbedenklich, halte ich eine Legalisierung für falsch. Der Staat hat besonders gegenüber Jugendlichen und Heranwachsenden eine Schutzfunktion, die er meiner Ansicht durch die Legalisierung von Cannabis nicht besser erfüllt.
In meinen Augen ist das Argument, dass die Abhängigkeit von anderen Substanzen wie zum Beispiel Alkohol ebenfalls gesundheitliche Schäden verursachen kann, kein Argument für die Legalisierung von Cannabis.
Eine gute Präventionsarbeit im Kinder- und Jugendbereich halte ich für äußerst wichtig. Präventionsmaßnahmen müssen nicht nur für den Cannabis-, sondern auch den Alkohol- und Tabakkonsum ergriffen werden. Auch müssen für solche Maßnahmen ausreichend Finanzmittel bereitgestellt werden. Erhöhte Steuereinnahmen aus dem legalen Verkauf von Cannabis bedeuten allerdings nicht, dass dadurch mehr Mittel für die Präventionsarbeit zur Verfügung stehen, wenn dafür an anderer Stelle durch Drogenmissbrauch und dessen gesundheitliche Folgen Kosten für unser Gesundheitssystem entstehen.
Herzliche Grüße
Marc Biadacz