Wofür steht für Sie das C in der CDU, für die Sie ja antreten?

Liebe Frau S.,

ich freue mich sehr über Ihre Frage, denn sie hat mich heute wirklich einmal innehalten und über meine Grundüberzeugungen nachdenken lassen; etwas, was in diesen turbulenten Wahlkampfzeiten leider manchmal etwas zu kurz kommt.

Dass das „C“ in unserem Parteinamen für „christlich“ steht, muss ich Ihnen garantiert nicht erklären. Vielmehr verstehe ich Ihre Frage so, dass Sie wissen möchten, was ich ganz persönlich damit verbinde.

Für mich ist das „C“ eine Art moralischer Werte-Kompass, der ganz klar am christlichen Menschenbild ausgerichtet ist und an dem sich unsere politischen Entscheidungen immer wieder neu messen lassen müssen. Das „C“ ist dabei, ähnlich wie auch der Begriff der „Union“, als offenes Angebot - quasi als Einladung - zu verstehen. Es geht nicht darum eine bestimmte religiöse Haltung zu präferieren, sondern für Menschen unterschiedlichster religiöser Strömungen, egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft oder sexuellen Identität offen zu sein. Herzstück des „C“s muss es sein, den Einzelnen und seine Freiheit in den Mittelpunkt zu rücken. Freiheit braucht aber auch immer Moral bzw. den angesprochenen Werte-Kompass. Die Freiheit des Einzelnen verteidigen ohne den Nächsten zu vergessen, damit die Freiheit nicht zu einem rücksichtslosen Egotrip wird. 

Ganz konkret bedeutet das für mich, dass wir verantwortungsvoll mit unserer Natur umgehen müssen, damit wir heute nicht auf Kosten der Generation von morgen leben. Das die Idee der Sozialen Marktwirtschaft für mich nach wie vor das richtige wirtschaftspolitische Konzept ist, da es die Eigenverantwortung des Einzelnen genauso einfordert, wie die Solidarität mit den Bedürftigen. Sehe ich uns in der Verantwortung, mit einer zukunftsweisenden Bildungspolitik, die nachfolgende Generation bestmöglich auf ein selbstbestimmtes und wirtschaftlich unabhängiges Leben vorzubereiten. Müssen sich Familien in Zeiten von Kindererziehung und Pflege auf unseren politischen Rückhalt verlassen dürfen.
Kurz gesagt: Ich möchte die Zukunft Deutschlands politisch nicht irgendwie gestalten, mich nicht „durchwurschteln“, sondern Entscheidungen auf dem festen Fundament bleibender Werte gestalten.

Mit bestem Gruß 

Manuela Anders-Granitzki