Sie sagen, Videoüberwachung sei kein Ersatz für die Polizei. Ich bin Ihrer Meinung, aber wie möchten Sie umsetzen, dass es genügend Polizisten gibt? Die Polizei ist überall komplett unterbesetzt...
Sehr geehrte Frau L.,
Herzlichen Dank für Ihre Nachfrage. Es gibt hier mehrere Stellschrauben, an denen gearbeitet werden muss, um der Unterbesetzung der Polizei entgegenzuwirken:
1. Der wichtigste Punkt ist natürlich die Erhöhung der Zahl er Polizistinnen und Polizisten. Dafür hat zum Beispiel die Landesregierung NRW die Zahl der Ausbildungsplätze im Polizeidienst massiv erhöht. Haben 2016 noch rund 1.900 Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung begonnen, sind es mittlerweile über 2.600 pro Jahr. Diese Erhöhung zeigt natürlich erst in ein paar Jahren Wirkung. Aber anders kann man die Versäumnisse der Vergangenheit nicht nachholen.
2. Glücklicherweise ist die Polizeilaufbahn in NRW auch attraktiv gegenüber einigen anderen Bundesländern. Trotzdem hat die Landesregierung zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses auch eine neue Zugangsmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschuss geschaffen, denen seit rund 20 Jahren der Zugang zum Polizeidienst verwehrt wurde.
3. Um die Beamtinnen und Beamten auch nach draußen zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bekommen, werden in NRW jährlich 500 Verwaltungskräfte eingestellt, die einen Teil der Schreibtischarbeit übernehmen, so dass mehr Zeit für die operative Arbeit bleibt. Und dass wir als Freie Demokraten auch dafür werben, unsere Verwaltung in allen Bereichen digitaler zu machen, ist auch kein Geheimnis.
4. Und natürlich gehören auch technische Hilfsmittel dazu, mit denen die Polizeiarbeit unterstützt werden kann. Wie aber in dem kurzen Statement gesagt: technische Hilfsmittel können nicht die Präsenz von Menschen ersetzen, durch die Bürgerinnen und Bürger auch ein subjektives Sicherheitsgefühl vermittelt wird.
Freundliche Grüße
Manfred Todtenhausen