Frage an Manfred Bachmayer von Bernhard K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Bachmeier,
in allen umliegenden Nachbargemeinden und auch in unserer Gemeinde werden große oder auch kleinere Gewerbegebiete geplant, oftmals an Stellen, die eigentlich die "Sahnestückchen" für eine Wohnbebauung wären.
Muß jede Gemeinde separat planen und für die nötige Infrastruktur sorgen?
Ich bitte Sie um eine Stellungnahme und einen Lösungsvorschlag.
Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kollischan
Sehr geehrter Herr Kollischan,
recht herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Ich teile Ihre Auffasung, dass beim Flächenverbrauch eine Trendwende einzuleiten ist. Mit der kommunalen Konkurrenz bei der Flächenausweisung sind Fehlinvestitionen, wie von Ihnen beschrieben, und somit eine weitere kommunale Verschuldung vorprogrammiert. Vor jeder Neuausweisung von Bauland und Gewerbegebieten müssen nach meinser Meinung Bedarfsanalysen zur Pflicht werden. Neue Flächenversiegelungen soll es nur noch dann geben, wenn im Gegenzug bebaute Flächen wieder entsiegelt werden. Als Alternative muss außerdem die Verdichtung in den Städten und Gemeinden gefördert werden – auch im Sinne einer Stärkung der Ortszentren, die durch den Bau von immer neuen Geschäften auf der grünen Wiese verwaisen. Als ein weiteres Steuerungsinstrument sind handelbare Kontingente für die künftige Siedlungsausweisung für Länder, Regionen und Gemeinden analog den Emissionshandel im Klimaschutz denkbar.
Mit besten Grüssen
Manfred Bachmayer