Solidarisieren Sie sich mit den Forderungen nach Einberufung eines bundesweiten Bürger*innenrats für Sofortmaßnahmen gegen die Klimakrise?
Sehr geehrte Frau Dr. Lippa,
die Hungerstreikenden in Berlin haben seit mittlerweile drei Wochen keine feste Nahrung zu sich genommen. Sie fordern ein sofortiges Gespräch mit den Kanzlerkandidat*innen über die drohende Klimakatastrophe und die Klimapolitik sowie das Versprechen der Kandidierenden, in einer neuen Regierung direkt einen Bürger*innenrat einzuberufen. In diesem sollten Sofortmaßnahmen gegen die Klimakrise, unter anderem eine 100% regenerative Landwirtschaft, besprochen werden.
Dazu meine Fragen:
- Teilen Sie die Forderung der Hungerstreikenden nach Einberufung eines solchen Bürge*innenrats?
- Erwägen Sie oder Vertreter Ihrer Partei, die Streikenden zu besuchen oder auf andere Weise Kontakt mit ihnen aufzunehmen, um das Gespräch mit ihnen zu suchen oder sich öffentlich mit ihnen zu solidarisieren?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas S.
Sehr geehrter Herr S.,
Ich befürworte die Gründung und Einbeziehung eines Bürger*innnenrates um die erforderlichen Klimaziele zu erreichen und solidarisiere mich mit den Streikenden. Denn es zeigt sich, dass das laufende Politikgeschäft nicht angemessen auf die Klimakrise reagiert. Fehlende Mehrheitsfähigkeit wird von den führenden Parteien als inakzeptable Entschuldigung benutzt.
Die V-Partei³ fordert und lebt radikales Umdenken, beispielsweise durch die Förderung der bioveganen Landwirtschaft.
Die gegenwärtige Agrarindustrie 70% der Böden und des Wassers. Sie ist im großen Maße verantwortlich für die Abholzung der Regenwälder, die Wüstenbildung, die Kontaminierung des Wassers und die Versäuerung der Ozeane; mit ihren Emissionen trägt sie entscheidend zum Klimawandel bei.
Verschiedene Studien belegen schon lange, dass die industrielle Massentierhaltung für den Klimawandel mitverantwortlich ist. Es ist uns daher unverständlich, weshalb diese nachgewiesene Ursache bei der UN-Klimakonferenz als einzigem völkerrechtlich verbindlichen Instrument der Klimapolitik bislang nur eine Randnotiz darstellt. Die jährlichen Konferenzergebnisse werden den Herausforderungen nicht ausreichend gerecht, solange die industrielle Massentierhaltung in der Ursachenbekämpfung ausgeklammert bleibt.
Die Zerstörung unserer Natur geht derweil weiter. Weil Regierungen und Unternehmen dafür keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten haben, was mit der klaffenden Lücke im internationalen Völkerrecht begründet ist. Es wird daher Zeit, die Zerstörung von Ökosystemen (Ökozid) im internationalen Völkerrecht unter Strafe zu stellen.
Weitere Kernpunkte unseres Parteiprogramms sind diesbezüglich: kostenloser ÖPNV, Ausstieg aus Kohlekraftwerken, Förderung regenerativer Energieressourcen, Energieeinsparung und -speicherung.
Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und die politische Landschaft dahingehend umgestalten, dass sie der Klimakrise angemessen entgegentritt.
Freundliche Grüße,
Magdalena Lippa