Frage an Lutz Mohaupt von Philipp A. bezüglich Tourismus
Sehr geehrter Herr Mohaupt,
als ich vorgestern, am 14. Mai, den alten und umgestalteten Domplatz besuchte, fragte ich mich, warum dort keine Hinweise/Erklärungen zum alten Mariendom zu finden sind, keine Erklärungen zu den eigenwilligen "Leuchtbänken", nichts was ein sensibilisiert? - Wäre es nicht möglich an der Stelle, wo ungefähr der Altar des Domes stand ein Kreuz und einen "Altar" z. B. aus Findlingen zu errichten, ferner den historischen Kreuzweg von dort zum St. Georgs-Kirchhof/Kreuzigungsgruppe zu rekonstruieren? Ferner Hinweise auf den "neuen (den 3. Mariendom unserer HH-Geschichte) an der Danziger-Straße, zu schaffen? So wie jetzt der Platz ist, fehlt ihm das Wesentliche.
Herzlichen Dank im Voraus, für die Beantwortung der Fragen, Ihr Philipp Anz (gehöre zur kath. Pfarrei Domgemeinde St. Marien mit Filiale St. Erich/Rothenburgsort)
Sehr geehrter Herr Anz!
Sie wissen, dass es um den Domplatz jahrzehntelange Diskussionen gegeben hat, die nach einer am Ende gescheiterten Bauplanung und einer nachfolgenden intensiven Bürgerbeteiligung zu der jetzigen Gestaltung eines öffentlichen Platzes mit historischem Hintergrund geführt haben. Da man wider Erwarten nicht die Reste der Hammaburg bei den Grabungen gefunden hat, blieb es bei den Hinweisen auf die Reste des Doms, insbesondere indem die Leuchtbänke immerhin die Platzierung der alten Säulen anzeigen. Über diese historisch-archäologische Reminiszenz hinaus dürfte es m.E. zu viel verlangt sein, so etwas wie eine kirchliche Aktualisierung etwa durch Errichtung eines Altars/Altarkreuzes mit Bezugnahme auf den jetzigen Mariendom zu erwarten. Ebenso gut könnte man aus evangelischer Sicht eine Reminiszenz an die alte Bugenhagensche Gelehrtenschule des Johanneums verlangen, die hier im 19. Jahrhundert gestanden hat - dies unter Bezugnahme auf das jetzige Johanneum. Der alte Kreuzweg vom Dom nach St. Georg ist gerade in jüngster Zeit markiert worden durch die Wiederaufstellung der alten Kreuzigungsgruppe auf dem Kirchplatz von St. Georg. Diesen Kreuzweg wieder durch Prozessionen zu beleben, wäre Angelegenheit unserer Kirchen. Als ich noch an St. Jacobi war, hatten wir bereits einmal eine solche ökumenische Prozession konzipiert.
Kurzum: Ich finde, man hat eine sehr plausible Lösung für den Domplatz gefunden. Ob und inwieweit es erklärende Hinweise auf die Geschichte des Domplatzes etwa in Gestalt von Texttafeln o.ä. bereits gibt oder womöglich noch geben soll, ist mir momentan nicht präsent. In jedem Falle ist dies eine bedenkenswerte Anregung, die ich an die zuständigen Stellen weiterleite.
Mit freundlichen Grüßen
L. Mohaupt