Frage an Lutz Liebscher von Duc D. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Liebscher,
als angehender Jurist würde ich gerne mein Referendariat hier in Thüringen absolvieren und danach auch hier für den Freistaat arbeiten. Wie stehen Sie zur Wiedereinführung der Verbeamtung von Rechtsreferendaren? Was wollen Sie umsetzen, um sowohl die juristische Ausbildung zu verbessern als auch mehr angehende Rechtsreferendare anzuwerben? Was wird mir (künftig) geboten, um in Thüringen für den Freistaat zu arbeiten und nicht in ein anderes Bundesland umzuziehen?
Mit freundlichen Grüßen
D. D.
Sehr geehrter Herr Duc Doan,
vielen Dank für Ihre Frage, auf die ich wie folgt antworte:
Der Wiedereinführung der Verbeamtung stehe ich positiv gegenüber. Der Thüringer Referendarverein und der Thüringer Richterbund unterstützen diese Forderung angesichts der Konkurrenzssituation mit den anderen Bundesländern ebenfalls. Um angehende Referendare anzuwerben, kann die Erhöhung der Referendarsgehälter ein weiterer Weg sein.
Hinsichtlich der Ausbildung gibt es in Thüringen die Situation, dass dass die aktiven Richterinnen und Richter die Ausbildung übernehmen. Andere Bundesländer setzen hier auf Richterinnen und Richter, die nur für die Ausbildung eingesetzt werden. Dies scheint mir ein Zustand zu sein, den wir auch für Thüringen erreichen sollten: Hinsichtlich der Wissensvermittlung speziell geschulte Richterinnen und Richter, die die Ausbildung nicht als zusätzliche Aufgabe "nebenbei" machen. Gern will ich mich dafür einsetzen, dies in der kommenden Legislatur zu prüfen und auf den Weg zu bringen.
Die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten bestimmen sich nach den offenen Stellen – da in Thüringen auf Grund des Alters einige Stellen frei werden, besteht bei (guten Ergebnissen) immer auch die Möglichkeit, in die Beamtenlaufbahn zu wechseln (und zwar unabhängig, ob dies bei Gericht, Staatsanwaltschaft oder einer Behörde ist).
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Liebscher