Frage an Ludwig Stiegler von Carl Friedrich W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Stiegler,
im Tagesspiegel lese ich, daß Sie mit Hinblick auf einen zweiten Versuch, die Bahn zu verkaufen, die Auffassung vertreten: "„Wer bei den Verkaufsverhandlungen seine Untergrenze präsentiert, muss auf seinen Geisteszustand hin untersucht werden“. ( http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2634076 )
Diese Äußerung ist mir nicht verständlich. Die Bahn besitzt einen Wert, der durch Aufbauleistung der Mitarbeiter und die Steuergelder der letzten Jahrzehnte zustande kommt. Nach Angaben des Verkehrsministeriums beträgt dieser Wert für Infrastruktur uns Betrieb zusammen 181,2 Milliarden Euro, für die Bahn-Transportsparte für 2006 mit 56 Milliarden Euro. Danach sind 24,9 % 13,94 Milliarden Euro wert ( www.deinebahn.de/story/63/2863.html ). Was veranlasst Sie nun, jede Angabe einer Untergrenze für Ausfluss geistiger Störung zu bezeichnen? Haben nicht die Bürger ein Recht darauf, Pläne für eine Verschleuderung zu einem Spottpreis im Vorfeld zu erfahren? Handelt es sich um einen Notverkauf, ist der Staat von der Pleite bedroht? Ist der Wunsch der Steuerzahler, die Verschleuderung von Staatseigentum, wie es vermutlich bei der IKB stattgefunden hat, durch Transparenz und demokratische Kontrolle zu begrenzen, Ihrer Meinung nach ebenfalls Ausdruck von geistiger Krankheit? Stehen die von Ihnen angenommenen Verkaufsgesetzmäßigkeiten über den Werten von Demokratie und Transparenz? Welchen Weg hat die Entwicklung Ihrer Maßstäbe genommen, dass Sie eine These einer Wirtschaftspolitik, die derzeit ihre fundamentalste empirische Krise erleidet, für so bekannt und unantastbar halten, dass Sie ihre Bezweiflung nur im Zustand einer eingeschränkten geistigen Gesundheit für möglich halten?
mit freundlichen Grüßen