Frage an Ludwig Spaenle von Alexandra F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Spaenle,
seit Jahren nehme ich in Kauf, dass ich weniger Geld verdiene, als mit meiner Ausbildung möglich, weil einfach keine Arbeitsplätze für diplomierte Biologen in der Wirtschaft vorgesehen sind. Und das, obwohl Biologen eine umfassende Ausbildung erhalten und sowohl in der Medizin als auch in der Forschung und anderen Bereichen einsetzbar sind.
Ich habe bislang nur Zeitverträge bekommen, nun steht wieder ein Ende und damit Wechsel in der Arbeit an, diesmal trifft es mich besonders hart. Selbst wenn ich an anderer Stelle dieselbe (TV-L) Stelle erhalte, sind das brutto 354 Euro weniger als jetzt, netto wahrscheinlich knapp 200 Euro, und das bei steigender Inflation, höheren Preisen bei Miete, Lebensmittel und Kraftstoff. Was den wenigsten jungen Menschen bewusst ist: die Höhe der Rentenpunkte errechnet sich aus dem Bruttoverdienst, wie soll man mit diesen Strukturen a) selbst ein einigermaßen akzeptables Rentenkonto aufbauen und b) wie soll man privat eine Versorgungslücke schließen? Wohin führt eine solche Bezahlungsstruktur Ihrer Meinung nach?
Mit besten Grüßen
Alexandra Fabry
Sehr geehrte Frau Fabry,
ich kann Ihre Situation gut nachvollziehen, da in meiner Sprechstunde vergleichbare Fälle habe. Die Beschäftigungssituation für Diplom-Biologinnen ist sehr schwierig. Eine klassische Laufbaehn ausserhalb der Wissenschaft eng beschränkt. Deshalb ist die auch auf die spätere Versorgung achtende Beschäftigungsplanung sehr wichtig. Auf Ihren Fall zugehend, rate ich zu kontinuierlicher Aufmerksamkeit auch ausserhalb Ihres klassischen Beschäftigungsspektrums.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Ludwig Spaenle, MdL