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Lucy Redler
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Frage von sabine w. •

Frage an Lucy Redler von sabine w. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Frau Redler,

was kann ich von der WASG und von Ihnen im Anbetracht bisheriger Ernüchterungen bezüglich letzlich leerer Versprechen seitens SPD,Grüne,PDS erwarten? Wer sagt mir, dass nicht auch die WASG, wie ihre "Vorgänger" im Lauf der Zeit leider nur schöne Worte finden wird, deren Realisierung schließlich durch egositische Interessen, mangelnde Zivilcourage und fehlendem Rückrad vereitelt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Sabine

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Antwort von
DIE LINKE

Liebe Sabine Weise,

vielen Dank für ihre Fragen, die ich gerne beantworte.

Tatsächlich haben SPD, Grüne und PDS ihre sozialen Versprechen gebrochen, sobald sie in Parlamenten und Regierungen waren. Das Ziel der WASG ist nicht, um jeden Preis zu regieren, sondern soziale Opposition zu sein. Unsere Mitglieder sind selbst von Sozialabbau, Entlassungen und Hartz IV betroffen. Wir haben die WASG gegründet, gerade weil die anderen Parteien unsere Interessen nicht mehr vertreten.

Seit der Gründung der WASG stehen wir in enger Zusammenarbeit mit sozialen Initiativen, Mieterorganisationen, Betriebsräten und Gewerkschaftern. Wir haben gemeinsam Proteste organisiert und beispielsweise die Beschäftigten der Charité im Kampf gegen Lohnsenkungen und Entlassungen in einem Solidaritätskomittee unterstützt. Eine starke WASG-Fraktion im Abgeordnetenhaus kann zukünftig die Forderungen der sozialen Bewegungen aufgreifen und in Kiezversammlungen mit der Bevölkerung überlegen, wie das Parlament zur Stärkung ihres Widerstands genutzt werden kann. Die Stärkung dieses außerparlamentarischen Widerstands bleibt für uns auch nach der Wahl wichtiger als Posten und Dienstwagen.

Ich persönlich werde als Abgeordnete Rechenschaft über meine Arbeit ablegen und in offenen Versammlungen Rede und Anwort stehen. Ich fühle mich nicht den Unternehmern und etablierten Politikern, sondern Beschäftigten, Arbeitslosen und Jugendlichen verpflichtet. Deshalb lehne ich jede Art von Privilegien als Abgeordnete ab. Einen erheblichen Teil meiner Einnahmen als Abgeordnete werde ich zudem für politische Arbeit und soziale Proteste spenden. So will ich verhindern, mich von der Lebensrealität der vom Sozialabbau betroffenen und bedrohten Menschen zu entfernen.

Mit solidarischen Grüßen,
Lucy Redler