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Lucia Puttrich
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Frage von Rainer S. •

Frage an Lucia Puttrich von Rainer S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Puttrich,

bezugnehmend auf Ihre Antwort auf die Frage von H. W., haben Sie u. anderem folgendes geantwortet:

"Angesichts des weltweiten Kampfes um Ressourcen und der explodierende Nachfrage nach Energie ist der Einfluss Deutschlands auf das Zustandekommen der Energiepreise auf den Weltmärkten begrenzt. Umso wichtiger ist es, die politischen Rahmenbedingungen in unserem Land und in der Europäischen Union richtig zu gestalten."

Meine Frage lautet nun: Was hat der Energiepreis in Deutschland mit den Weltmärkten zu tun? Wird hier nicht hauptsächlich Atom- und Ökostrom produziert? Wie können Sie sich dann die wahnsinnigen Gewinne und Gewinnsteigerungen der 4 großen Stromkonzerne hier in Deutschland erklären?

Ich glaube eher, dass weder Sie noch Ihre Parteifreunde sich gegen die 4 grossen Stromkonzerne durchsetzen wollen. Siehe Laufzeitverlängerung der alten AKW´s.

Mit freundlichen Grüssen
Rainer Scheurig

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Scheurig,

Danke für Ihre Frage zum Thema Energiepreise in Deutschland, die ich gut nachvollziehen kann. Denn Energiefragen, insbesondere die Frage der Kosten, sind für Verbraucher von großer Bedeutung.

Der Energiepreis in Deutschland hat in der Tat sehr viel mit den Weltmärkten zu tun: Weltweit wachsende Nachfrage (vor allem aus Indien und China); begrenzte fossile Reserven; drohende Folgen des Klimawandels; politisch instabile Lage in vielen Regionen, in denen Energiebodenschätze lagern oder die für die Weiterleitung von Energieträgern eine Schlüsselrolle innehaben sowie teilweise mangelnder Wettbewerb (insbesondere Gas- aber auch Strommarkt) – das sind die „Verantwortlichen“ für die steigenden Energiekosten. Global als auch national.

Denn: Deutschland ist begrenzt an natürlichen Ressourcen. Daher wird der Strom, der in Deutschland benötigt wird, nicht im vollen Umfang auch in Deutschland erzeugt! Auch Öl, Gas und Kohle müssen importiert werden. Hinzukommt: Wer heutzutage Strom produziert, ist darauf angewiesen, seinen Brennstoff auf dem globalen Markt zu kaufen. Schon im Interesse der Versorgungssicherheit unseres Landes werden diese Brennstoffe langfristig erworben. Das bedeutet, dass der Preis für Kohle oder Erdgas zu einem Zeitpunkt vereinbart wird, der lange vor dem tatsächlichen Verbrennen liegt. Kauft man heute Brennstoff günstig ein, kann man den Verbrauchern frühestens im nächsten oder übernächsten Jahr einen guten Preis bieten. Gewinne der Stromkonzerne sollten jedoch auch in die Erforschung erneuerbarer Energien gesteckt werden!

Der Vorwurf der unkontrollierten Bereicherung seitens der deutschen Stromkonzerne ist für mich nicht nachvollziehbar. Kaum einer anderen Branche hat der Staat so viele verschiedene Kontrollinstanzen auferlegt wie dem Energiehandel. Neben der Bundesnetzagentur und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) haben auch die Kartellämter der Länder und des Bundes sowie die Wettbewerbsdirektion der Europäischen Kommission ein wachsames Auge auf alle Aktivitäten der Unternehmen.

Schließlich gilt es, Energie effizienter zu nutzen, neuen und erneuerbaren Energien zum Durchbruch zu verhelfen und durch einen breiten Energiemix mit möglichst vielen Lieferländern, Transportrouten und Energieträgern unsere Abhängigkeiten zu verringern.

Mit freundlichen Grüßen

Lucia Puttrich MdB