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Louis Krüger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jakob F. •

Ist es unter grünen Gesichtspunkten vertretbar, dass in diesem Wahlkreis fast an jeder Laterne Plakate Ihrer Partei hängen?

Guten Tag Herr Krüger,

als Grünen-Wähler musste ich mit Erstaunen feststellen, dass es in diesem Wahlkreis mit weitem Abstand die Grünen sind, die am meisten plakatieren: Wie passt das mit Umweltschutz und Müllvermeidung zusammen (denn nichts anderes als Müll sind diese Plakate nach dem 26. September), was ja genuin grüne Themen sind? Weiterhin musste ich mit Enttäuschung feststellen, dass auch viele Verkehrszeichen von Ihnen bzw. Ihren Mitstreitern plakatiert worden sind, obwohl das ja eigentlich nicht erlaubt ist, darunter auch Geschwindigkeitsgebote und Ampeln vor Schulen. Haben wir es denn wirklich nötig, diesen Plakatirrsinn mitzumachen? Und wenn ja, warum in diesem Ausmaß, dass fast jede Laterne in Pankow und Heinersdorf zuplakatiert ist? So wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, haben alle anderen Parteien (SPD, Linke, CDU, FDP) deutlich weniger aufgehangen. Auch meine Nachbarn finden das nicht so toll...

Herzliche Grüße
Jakob Freitag

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Freitag,

tatsächlich sind die Plakatierung und allgemein die Verwendung von Materialien im Wahlkampf immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits soll für die eigenen Ideen geworben werden, deren Umsetzung dringend nötig ist, und andererseits soll eben nicht zu viel Müll produziert werden. 

Mit vielen Plakaten soll auch viel Sichtbarkeit geschaffen werden. Das ist mir wichtig, denn es geht bei dieser Wahl echt um etwas - wir haben jetzt die letzte Chance, Mehrheiten für eine zukunftsfähige Klimapolitik zu beschaffen. Gerne bin ich bereit, im Rahmen der nächsten Wahlen darüber zu reden, ob sich parteiübergreifend eine Einigung finden lässt, die Anzahl der Plakate zu begrenzen. 

Wir haben nun versucht, das beste aus der Situation zu machen, indem wir Plakate verwenden, die zu über 90% aus Altpapier bestehen und auch wieder problemlos in das Altpapier-Recycling zurückgeführt werden können. Damit haben wir als Partei explizit auf Hohlkammerplakate aus Plastik verzichtet. Auch darüber hinaus haben wir uns zu einem (möglichst) plastikfreien Wahlkampf verpflichtet. So wollen wir der anspruchsvollen Anforderung der Information der Bürger*innen bei gleichzeitigem Umweltschutz begegnen. 

Dass Plakate an dafür nicht vorgesehenen Orten platziert wurden, bedauere ich und ist nicht in meinem Sinne. Ich entschuldige mich dafür und werde es mir anschauen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen unsere Beweggründe verständlich machen konnte und wir Sie weiter als engagierten Kämpfer für den Klimaschutz an unserer Seite wissen können.

Leiten Sie die Informationen gerne auch an Ihre Nachbar*innen weiter und bei weiteren Fragen können Sie mich gerne auch noch einmal per Mail kontaktieren.

Mit besten Grüßen

Louis Krüger 

 

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