Hallo Herr Krüger, Sie deuten in Ihrem Profil "Unannehmlichkeiten" für Personen an, welche nach 1990 im Osten (Berliner) geboren wurden. Können Sie das näher beschreiben?
Lieber Herr Groneberg,
das mache ich sehr gerne, weil es ein Thema ist, das mich wirklich beschäftigt. Es geht mir dabei aber nicht um "Unannehmlichkeiten". Es geht mir um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Ost und West. Um den Abbau von Vorurteilen, die noch immer bestehen. Um angemessene Repräsentation. Um eine Aufarbeitung dessen, was seit 1990 geschehen ist. Es geht mir also um strukturelle Fragen, die ich stärker in den Fokus rücken möchte.
Ich kann dabei meine persönliche Perspektive als Kind einer Familie "aus dem Osten" einbringen. Das hat mich geprägt. Dass das so ist, habe ich erst ziemlich spät gemerkt. Aber wenn "der Osten" pauschal als AfD-Land abgestempelt wird, dann fühle ich mich persönlich angegriffen, dann möchte ich widersprechen. Und dann merke ich, dass ich etwas damit zu tun habe.
Es geht mir dabei nicht um die DDR, das möchte ich klarstellen. Sondern explizit um die ostdeutschen Bundesländer als Teil der BRD. Und auch Berlin hat eine Geschichte der Teilung und der Wiedervereinigung. Über diese Geschichte und ihre Auswirkungen lohnt es sich meiner Ansicht nach, zu sprechen.
Mit besten Grüßen
Louis Krüger