Frage an Lothar Mark von Judith A. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Mark,
gerade habe ich einmal danach "gegoogled", inwieweit Mannheim in die sogenannten Cross-Border-Leasing-Geschäfte verstrickt sein könnnte, die kürzlich negativ in die Schlagzeilen gerieten.
Leider bin ich in Bezug auf Mannheim fündig geworden (s. ganz unten). Im Oktober hieß es im Mannheimer Morgen, daß die betroffenen Abwassersysteme nicht in die Finanzkrise hineingezogen würden. Ist das nun nach den neuesten Enthüllungen überhaupt noch haltbar?
In welcher Verantwortung liegt der Abschluß solcher Geschäfte offiziell? Welche Möglichkeiten hätte es von Bürgerseite gegeben, ein derartiges Vorhaben zu verhindern? Wurde damals in den Medien darüber informiert? Was kann getan werden, um den Schaden bzw. die Haftung an die USA zu begrenzen?
Eine baldige Antwort auf meine Fragen würde mich freuen!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Judith Abbe
Anlagen:
Wikipedia: In Mannheim wurden 2003 die Kläranlage und weite Teile des städtischen Abwasserkanalnetzes an die US-Versicherung John Hancock (2004 vom Versicherungsunternehmen Manulife Financial übernommen) vermietet. Der Anlagewert betrug 742 Mio €; die Stadt Mannheim kassierte 21 Mio €, die einfädelnden Finanzdienstleister über 30 Mio €. --> Quelle: Mannheimer Morgen
Schlägt der Bankenkrach auf die Stadt durch?, Mannheimer Morgen, 2. Oktober 2008
Cross-Border-Leasing: "Kläranlage nicht von US-Finanzkrise betroffen" / Kritiker: Im ungünstigsten Falle müssten Anlagen noch einmal bezahlt werden
Schlägt der Bankenkrach auf die Stadt durch?
Von unserem Redaktionsmitglied Thorsten Langscheid
Die Stadtentwässerung rechnet vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise - "noch" - nicht mit Verlusten aus dem Cross-Border-Leasing (CBL)-Geschäft mit der amerikanischen Versicherungsgesellschaft John Hancock, bei dem die Stadt im Sommer 2003 rund 21 Millionen Euro eingestrichen hat. Dies teilten Alexander Mauritz und Werner Nitsche vom städtischen Eigenbetrieb Stadtentwässerung mit.
Sehr geehrte Frau Abbe,
vielen Dank für Ihre Mail vom 20. März, in der Sie mich um eine Stellungnahme dazu bitten, inwieweit Mannheim "in die sog. Cross-Border-Leasing-Geschäfte verstrickt sein könnte".
Da mir hierzu keine Informationen vorliegen und es sich um eine kommunale Angelegenheit handelt, empfehle ich Ihnen, sich direkt an den Mannheimer Oberbürgermeister, Dr. Peter Kurz, und den Vorsitzenden der SPD-Gemeinderats-Fraktion, Dr. Stefan-Fulst-Blei, zu wenden.
Mit Dank für Ihr Verständnis und freundlichem Gruß
Lothar Mark