Frage an Lothar Ibrügger von Florian H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Ibrügger,
als 19-jähriger Abiturient, der sich aktiv mit politischen Fragestellungen auseinandersetzt, frage ich mich schon seit längerem, ob eine Parteimitgliedschaft für mich in Frage kommt.
Würden Sie als aktiver Politiker jungen Menschen eine Parteimitgliedschaft empfehlen? Welche Motivation ist aus Ihrer Sicht legitim, in eine Partei einzutreten? Muss eine Mitgliedschaft zwingend mit Engagement in der Partei verbunden sein?
Das hochkomplexe Gebilde einer Partei, das hinter den flotten Wahlkampfslogans und den ansprechenden Talkshowauftritten der Politiker liegt, schreckt mich zuweilen von einem Engagement ab. Auch das meiner Meinung nach belastende Spannungsfeld zwischen Meinungsfreiheit und Linientreue, welches insbesondere in der SPD im Zusammenhang mit der Landtagswahl in Hessen deutlich wurde, gibt mir zu denken. Insbesondere, da die Jugendorganisation der SPD doch einen deutlich abweichenden Kurs zu meinen persönlichen Standpunkten verfolgt. Wie kann in einem solchen Fall eine Parteimitgliedschaft sinnvoll und praktikabel sein?
Welchen Rat können Sie jungen, politisch interessierten Menschen in diesem Zusammenhang geben? Parteimitgliedschaft, ja oder nein?
Mit freundlichen Grüßen
Florian Hoffmann
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
eine parlamentarische Demokratie kann ohne Mitwirkung ihrer Bürger nicht die Aufgabe bewältigen, den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu wahren. Soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Teilhabe am volkswirtschaftlichen Ertrag sind dafür wichtige Voraussetzungen. Das Für und Wider zu diskutieren, programmatische Leitlinien zu entwickeln und geeignete Persönlichkeiten für Wahlämter zu empfehlen, sind klassische Aufgaben für politische Parteien. Sie leben von der Mitwirkungsbereitschaft jedes einzelnen Bürgers, dem es ja letzten Endes nicht gleichgültig sein kann, wer am Ende über Grundfragen von Frieden und Gerechtigkeit und der Zukunft der jüngeren Generation entscheiden soll.
Deswegen rate ich jungen Menschen, sich umzuschauen, politische Programme und Parteien kritisch zu prüfen und sich auch dort zu engagieren.
Als Material sende ich Ihnen einen Presseartikel über Schulbesuche und Debattenbeiträge zur Aufgabe und Rolle unserer Parteien zu. Im Interesse einer lebendigen Demokratie rate ich jungen Leuten daher, nach reiflicher, kritischer Prüfung von Programmen und Persönlichkeiten sich auch für eine Mitgliedschaft in einer Partei zu entscheiden.
Mit herzlichem Gruß
bin ich Ihr Lothar Ibrügger
Weitere Fragen an Lothar Ibrügger
(...) Die Parlamentarische Versammlung erarbeitet zu allen die NATO betreffenden Fragen Berichte, Empfehlungen und Entschließungen. Dies fördert die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in allen verteidigungs- und sicherheitspolitischen Fragen. (...)
(...) Für uns stehen zwei Dinge fest, die nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen: Wir treten für einen effektiven Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung ein. Darüber hinaus der Schutz des Internets als Raum der Kommunikation, der Diskussion und des Wissens. (...)
(...) Computerspiele, in denen die Tötung oder Verletzung von Menschen in gewaltverherrlichender Weise gezeigt werden, halte ich für eine höchst fragwürdige Freizeitbeschäftigung. Bestimmte Darstellungen könnten bei manchen Menschen die innere Hemmschwelle zu gewalttätigen Konfliktlösungen herabsetzen. (...)
(...) Mit einer Europäischen Armee könnten Kosten gesenkt und nationale Haushalte durch Arbeits- und Aufgabenteilung entlastet werden. (...) Mit dem Vertrag von Lissabon erhalten die nationalen Parlamente mehr Einwirkungsmöglichkeiten. (...)