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Frage von Michael K. •

Frage an Lissy Gröner von Michael K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Gröner,

ich entnehme der Presse (konkret der Online-Ausgabe des Münchner Merkurs vom 16.04.09), dass Vätern ein 2-wöchiger Zwangsvaterschaftsurlaub nach der Geburt ihres Kindes zudiktiert werden soll. So hat es laut Berichterstattung der Frauenausschuss des EU-Parlamentes mit Mehrheit beschlossen.

Einen Männerausschuss des Europaparlamentes gibt es ja wohl nicht.

Sie haben diese Maßnahme mit folgender Begründung begrüßt:

“Es ist wichtig, dem Arbeitsmarkt ein klares Signal zu geben: Auch Männer, wenn sie Väter werden, stehen dem Arbeitgeber kurzfristig nicht zur Verfügung." http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,619459,00.html

Dies ist also, laut Ihrer Begründung, kein Beschluss, der in erster Linie der Stärkung der Rolle der Väter bei der Erziehung ihrer Kinder dient, sondern eine frauenfördernde Zwangsmaßnahme, die das Beschäftigungsrisiko für Väter erhöhen soll.

So sehr ich ein stärkeres Engagement von Vätern bei der Erziehung ihrer Kinder begrüßte, einseitige Zwangsmaßnahmen lehne ich ab.

Mehr Betreuungs-u. Erziehungszeit für Väter liesse sich ja leicht rechtfertigen, denn es täte den Vätern, den Kindern, den Müttern wohl, wenn Männer, die im Schnitt 6 Jahre vor Frauen sterben, beruflich kürzer treten könnten. Dazu müsste man aber Männer gewinnen und nicht zwingen wollen.

Männer müssen, Frauen dürfen, z.B. auch beim Wehr-/Zivildienst.

So DÜRFEN Frauen nach der Beschlussfassung des Frauenausschusses 20 Wochen Mutterschaftsurlaub beanspruchen. Die 2 Vaterschaftswochen dagegen sollen OBLIGATORISCH sein.

Sich für berechtigt zu halten, Männer zu ihrem Glück zwingen zu können, ist, meiner Ansicht nach, der beste Weg, Vätern die Freude am Kinderzeugen und einer aktiven Vaterrolle zu vergällen. Die Vorgehensweise zeugt auch von einem wenig positiven Vaterbild, denn es setzt ja voraus, dass Männer mit guten Argumenten nicht zu gewinnen sind. Sonst könnte man auf den Zwang verzichten.

Welchen positiven Effekt versprechen Sie sich von einer einseitigen Zwangsregelung, die nur Männer verpflichtet?

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Antwort ausstehend von Lissy Gröner
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