Frage an Lisa Paus von Malik T. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Paus,
ich würde Sie anhand Ihrer dargestellten Meinungen sehr gerne wählen. Ich kann Ihnen in Bezug auf eine generelle Frauenquote leider nicht zustimmen. Bzw. hängt dies stark von der Ausgestaltung ab. Eine flexible Quote, die sich eher an den Studienabschlussquoten in den für die Unternehmen jeweils relevanten Fächer von vor 15-20 Jahren orientiert, finde ich für durchaus sinnvoll. Das schließt auch eine regelmäßige Anpassung nach oben hin mit ein. Anderenfalls würde es zu einer massiven Benachteiligung von Männern kommen.
Vielen Dank falls sie sich Zeit für die Beantwortung meiner Frage nehmen.
Sehr geehrter Herr Tirmizi,
Sie haben Recht, in einigen, z.B. sehr ingenieurlastigen, Branchen bedeutet die 40-Prozent-Quote in Führungsetagen wirklich eine Herausforderung, weil bei kurzfristiger Einführung dieses Personal nicht aus dem Unternehmen rekrutiert werden kann.
Ich habe in meiner Zeit als wirtschaftspolitischer Sprecherin der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus von 1999 bis 2009 mit verfolgt, wie schwierig es war, die Quote in den landeseigenen Unternehmen wie BSR oder BVG umzusetzen. Dennoch ist es mit einem Übergangszeitraum möglich. Unser Gesetz ist entsprechend gestaffelt. Ab 2018 mindestens 20 Prozent, ab 2023 erst die 40 Prozent.
In Führungsetagen ist es auch längst nicht mehr üblich, das Personal nur aus dem eigenen Unternehmen zu rekrutieren. Für die anderen Ebenen gilt unsere Quote nicht, und auch erst für Vorstand und Aufsichtsrat für Unternehmen von mehr als 500 MitarbeiterInnen.
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass gemischte Führungen einfach für das Unternehmen bessere Ergebnisse erzeugen - und das ist doch im Interesse von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, oder?
Im Fall einer Grünen Regierungsbeteiligung bin ich aber gerne bereit, mich mit Ihnen noch über Einzelheiten der Umsetzung auseinander zu setzen.
Herzliche Grüße
Lisa Paus
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