Frage von Burkhard B. •

Ist der Schutz der Bevölkerung vor abgerichteten Hunden in Hamburg gewährleistet?

Sehr geehrte Frau Otte,

in Hamburg kann jeder Mensch
seinen Hund im Schutzhundesport abrichten oder sich einen abgerichteten Hund (Waffe) kaufen. Im Schutzhundesport werden Hunde auf Menschen (Figuranten) gehetzt.
Hundesport-Schutzdienst:
https://youtu.be/wOQxpGi-Lz4
und
https://youtu.be/V-QPUnXK2Cc
Der NDR berichtete:
"Legale Beißmaschinen: Umstrittenes Hunde-Abrichten"
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Legale-Beissmaschinen-Umstrittenes-Hunde-Abrichten,schutzhunde101.html
Verfügt die Hamburger Beißstatistik über Angaben ob in Beißvorfälle verwickelte Hunderassen, im Schutzhundesport abgerichtet wurden/werden?
In der Nähe von Hamburg wurde 2001 ein 11jähriges Mädchen von einem Schäferhund tot gebissen.
https://www.welt.de/print-welt/article466624/Schaeferhund-biss-elfjaehriges-Maedchen-tot.html
Werden die Grünen, die Bevölkerung vor Schäferhunden und abgerichteten Gebrauchshunden schützen und das Hamburger Hundegesetz überarbeiten?

Mit freundlichen Grüßen
Burkhard B.

Lisa Maria Otte
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihr großes Interesse rund um den Komplex Listenhunde und abgerichtete Gebrauchshunde. 
Der Hamburger Beißstatistik ist nicht zu entnehmen, ob in Beißvorfälle verwickelte Hunde im Schutzhundesport abgerichtet wurden. Diese Details werden bislang nicht statistisch erfasst. 
Wir Grüne wollen das Hundegesetz insbesondere hinsichtlich der Rasseliste anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse evaluieren und überarbeiten. Das steht auch in unserem Wahlprogramm für die kommende Legislatur. Dafür habe ich mich als tierschutzpolitische Sprecherin stark gemacht. Ziel ist es, Menschen und Tiere noch besser vor Gefahren zu schützen. 
Ich setze mich dafür ein, dass das Hundegesetz bei etwaigen Koalitionsverhandlungen entsprechend berücksichtigt und dessen Evaluation in den Koalitionsvertrag aufgenommen wird. Ich bin überzeugt, dass für Menschen, die Hunde halten, ein Sachkundenachweis sinnvoll ist. Denn es gilt immer auch das andere Ende der Leine in den Blick zu nehmen. Ein Hundeführerschein, bei dem die praktische Prüfung individuell mit dem jeweiligen Tier abgelegt werden muss, ist ein sinnvoller erster Schritt. 
Mit freundlichen GrüßenLisa Maria Otte

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