Frage an Linda Neddermann von Mike S. bezüglich Innere Sicherheit
Hallo Frau Neddermann,
letzte Woche habe ich die Debatte zur Fahndung der Polizei Bremen auf facebook in der Bürgerschaft verfolgt. Wie ist Ihre Meinung dazu? Sollte die Polizei Bremen wirklich bei facebook aktiv sein? Über eine Antwort freue ich mich.
Gruß, Mike S
Sehr geehrter Herr S.,
danke für Ihre Frage. Ob Smartphone, Tablet oder PC, das Internet und die sozialen Netzwerke gehören zu unserem alltäglichen Leben. Auch die Polizei Bremen will sich zeitgemäß umstrukturieren und die sozialen Netzwerke für ihre Arbeit nutzen. Verschiedene Bundesländer wie Berlin, Hamburg und Hessen oder Städte wie Stuttgart, München und Hannover haben bereits eine Seite bei Facebook, sind zum Teil sogar bei Twitter aktiv und machen damit viele gute Erfahrungen. Der Fokus für die Bremer Polizei liegt hierbei auf den Bereichen Presse- und einsatzbegleitender Öffentlichkeitsarbeit, Krisenkommunikation, Praävention und Nachwuchswerbung.
Der Datenschutz spielt dabei natürlich eine bedeutende Rolle. Immer wieder berichten die Medien darüber, dass Facebook nicht besonders diskret mit den Daten seiner Mitglieder umgeht und steht daher ständig in der Kritik von DatenschützerInnen. So hat eine Fanseite der öffentlichen Verwaltung natürlich die Aufgabe, datenschutzrechtliche Belange einzuhalten. Die Polizei Bremen sollte meines Erachtens dieses Problem künftig mit einer sogenannten Zwei-Click-Lösung in den Griff kriegen, sodass zum Beispiel bei Fahndungen nur ein Link zu der eigenen Pressemitteilung gepostet wird (die sowieso im Netz steht) und nicht die Fahndung mit Daten und Fotos selbst hochgeladen wird und damit auf die Facebook-Server gelangen würden. Das halte ich für genau richtig, weil so einerseits möglich gemacht wird, dass wichtige Informationen verbreitet werden können, beispielsweise bei der Suche nach einer Person zB. Bei einer Vermisstenmeldung, und andererseits aber Fotos und andere personenbezogene Daten nicht bei Facebook selbst landen.
Ich halte es für überfällig, dass die Polizei Bremen nun bald bei Facebook an den Start geht, weil das ein weiterer Schritt im Sinne einer b ürgernahen Polizei ist. So kann sie über ihre Arbeit informieren, auf tagesaktuelle innenpolitische Themen aufmerksam machen und durch die Verbreitung von wichtigen, fahndungsrelevanten Fakten, hilfreiche Hinweise aus der Bevölkerung bekommen, die dann ggf. zum Erfolg führen. Wenn wir auch weiterhin gute PolizeibeamtInnen einstellen und bei der Nachwuchswerbung gegenüber der anderen Polizeien nicht ins Hintertreffen geraten wollen, dann halte ich es für unerlässlich, dass wir dahin gehen wo wir die jungen Leute auch erreichen- und das ist nun mal bei Facebook. Mein Like bekommt die Polizei Bremen.
Mit freundlichen und jungpolitischen Grüßen,
Linda Neddermann