Frage an Linda Neddermann von Friedrich S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Kandidatin,
befürworten Sie die Trennung von Staat und Religion(en) und würden Sie sich als Abgeordneter der nächsten Bürgerschaft für die Neutralität Bremens in religiösen und weltanschaulichen Belangen einsetzen?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Schmidt
Hallo Herr Schmidt,
ich befürworte und unterstütze die Trennung von Staat und Religionen. Obwohl die Trennung von Staat und Religion im Grundgesetz bereits festgeschrieben ist, denke ich, dass in der Praxis noch Handlungsbedarf besteht. Ich setze mich jetzt schon dafür ein und werde dies auch weiterhin tun. Ich spreche mich beispielsweise klar gegen das Tanzverbot an Karfreitag aus, da dieses absolut überholt ist und würde mich als Abgeordnete für eine Aufhebung dieses Gesetzes stark machen.
Die Privilegien der christlichen Kirchen sollten weitgehend abgeschafft und eine Gleichbehandlung aller Religionsgemeinschaften umgesetzt werden. Zum Beispiel ist der bremische Unterricht im Fach „Biblische Geschichte“ auf christlicher Grundlage ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen deshalb, dass in Zukunft alle Schülerinnen und Schüler einen Unterricht über Religionen erhalten, der ihre Geschichte, ihre großen Erzählungen, ihre Fragen, ihre Kritik und ihre bis heute fortdauernde Wirkung zum Gegenstand hat. Dieser Unterricht soll alle Religionen aber auch atheistische Auffassungen im Grundsatz gleich behandeln.
Mit freundlichen und jung-grünen Grüßen,
Linda Neddermann