Was würden Sie als erstes tun wenn Sie erfahren würden dass Sie im neuen Bundestag dabei wären?
Halten Sie die SPD für reformierbar?
Hallo Herr T.,
erklärtes Ziel von Olaf Scholz und der SPD-Fraktion, der ich dann angehören würde, ist es, zunächst auf die Einführung eines Mindestlohns von 12 EUR / Stunde umzusetzen. Darüber hinaus wären elementare Reformen, wie beispielsweise die Umsetzung eines ambitionierteren Klimaschutzgesetzes, ein Vorantreiben der Energie- und Mobilitätswende, ein solides Gesundheitssystem und Eingriffe für mehr bezahlbaren Wohnraum oder deutlich mehr Tempo bei der Digitalisierung auch abhängig vom Zustandekommen der Regierungskoalition.
Als neu gewählter Abgeordneter kann ich Ihnen nicht versprechen, von Tag Eins meine individuellen Ziele bspw. für meinen Wahlkreis unmittelbar umsetzen zu können, wie bspw. die Aufnahme der Bodensee-Gürtelbahn in den Bundesverkehrswegeplan, schnelle und konsequente Eingriffe für mehr bezahlbare Mietern oder den vierstreifigen, umweltschonenden Ausbau der B31 - dieses Versprechen wäre als neu gewählter Abgeordneter ohne Kenntnis der dann regierenden Koalition schlicht nicht seriös. Ich werde aber alle meine Kraft darauf verwenden, schnell die Voraussetzungen zu erfüllen, um diese Möglichkeit für die Menschen, die ich vertrete, zu realisieren.
Gerne können Sie über meine Homepage unter www.leon-hahn.de Kontakt mit mir aufnehmen. Für einen entsprechenden Austausch auch über meine sinnvollen, ersten Schritte als Abgeordneter stehe ich gerne bereit.
Die SPD hat enormes Veränderungspotenzial. Das haben wir zuletzt mit einem hochinnovativen und wegweisenden Sozialstaatspapier bewiesen, dem ich als Bundesparteitagsdelegierter gerne zugestimmt habe. Seit über 12 Jahren darf ich diese SPD nun auf Landes- und Bundesebene begleiten und wäre nicht bereit, so viel Zeit und Energie ehrenamtlich in diese Partei zu investieren, wenn ich nicht an ihre enorme Anpassungs- und Leistungsfähigkeit glauben würde.
Liebe Grüße
Leon Hahn
Weitere Fragen an Leon Hahn
Ich wünsche mir weder eine Koalition mit der Linkspartei, noch mit der FDP. Beiden Parteien gestehe ich bei Einzelaspekten kluge Positionen zu, erkenne aber jeweils substanzielle Hürden - teils auch bewusst aufgebaut - die ein Bündnis für mich schwer vorstellbar machen.
(...) Dies muss aber transparent und einsehbar sein. Ich will alle möglichen Beteiligten nach besten Wissen und Gewissen hören, aber verstehe es dann auch als meine Aufgabe, transparent und öffentlich zu rechtfertigen, mit wem ich Gespräche geführt habe. (...)
(...) Leider haben insbesondere CDU und CSU diese seit langen Jahren verhindert. Ich finde es ein Skandal, dass wir in Deutschland noch immer eine Zwei-Klassen-Medizin haben, alle Bürgerinnen und Bürger sollten durch unser Gesundheitssystem den gleichen Schutz und Anspruch auf zeitnahe Behandlung erhalten. Die Mär, private Krankenversicherungen seien effizienter, weil sie dem Wettbewerb ausgesetzt seien, hat sich alleine im Bezug auf hohe Verwaltungskosten der PKVen als falsch erwiesen. (...)