Frage an Leo Dautzenberg von willi s. bezüglich Kultur
Ob Kultur der richtige Begriff ist, weis ich nicht so genau, ich fand nichts besseres!
Hallo Herr Dautzenberg.
Ich wüste gern, wie Sie zu den Äußerungen unseres Kardinal Meissner stehen, in Bezug auf seine Anweisung an katholische Schulen, nicht mit Andersgläubigen zu beten. Ich persönlich finde es sehr arrogant und dumm zugleich solch eine Anweisung zu geben.
Steins Willi
Herr Steins hat im Dezember 2006 eine persönliche Briefantwort erhalten.
Folgend der Wortlaut des Briefes:
Sehr geehrter Herr Steins,
hinsichtlich der Richtlinie des Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner zu multireligiösen Feiern in Schulen möchte ich zunächst auf Folgendes hinweisen: In der Diskussion der letzten Tage über dieses Thema ist teilweise untergegangen, dass sich die Richtlinie des Erzbischofs ausdrücklich auf multireligiöse Gottesdienste in Schulen und nicht grundsätzlich auf multireligiöse Feiern bezieht. Die Richtlinie berührt also weder ökumenische Gottesdienste mit Beteiligung verschiedener christlicher Konfessionen noch Veranstaltungen, die keinen gottesdienstlichen Charakter haben. Die Motivation von Kardinal Meisner, in Schulgottesdiensten auf einen interreligiösen Ansatz zu verzichten, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich teile die Auffassung des Erzbischofs, dass Kinder ihren eigenen Glauben zunächst einmal kennen lernen müssen, um anderen Religionen mit Respekt und Achtung zu begegnen. Insofern sollte in Schulen tatsächlich idealer Weise jede Glaubensgemeinschaft ihren eigenen Gottesdienst feiern. Das bedeutet allerdings nicht, dass der interreligiöse Dialog nicht bereits in den Schulen begonnen werden muss. Im Gegenteil sollten andere Schulveranstaltungen so wie der Unterricht sehr wohl dazu genutzt werden, dass die Kinder auch andere Religionen und Weltanschauungen kennen und respektieren lernen. Zur näheren Erläuterung der Richtlinie zu multireligiösen Feiern in Schulen füge ich diesem Brief eine entsprechende Stellungnahme des Erzbistums Köln bei.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Leo Dautzenberg