Frage an Leo Dautzenberg von Peter D. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Dautzenberg,
bitte teilen Sie mir mit, welche Position Sie beziehen werden bei der Frage der eventuellen Laufzeitverlängerungen für die deutschen Kernkraftwerke. Wie sehen Sie sich dabei in Ihrer Verantwortung für unsere Kinder und Enkel angesichts des Umstandes, dass eine Verlängerung der Laufzeit die Menge an radioaktiven Material erhöhen wird und es zur gleichen Zeit kein Endlager gibt?
Mit freundlichem
Glück auf!
Peter Dille
Sehr geehrter Herr Dille,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur eventuellen Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke. Gerne nehme ich hierzu Stellung.
Union und FDP haben in der Koalitionsvereinbarung beschlossen, dass wir die Erneuerbaren Energien konsequent ausbauen und die Energieeffizienz weiter erhöhen werden. Unser Ziel ist es, dass die Erneuerbaren Energien künftig den Hauptanteil an der Energieversorgung übernehmen. Auf diesem Weg werden in einem dynamischen Energiemix die konventionellen Energieträger kontinuierlich durch alternative Energien ersetzt.
Wir werden noch in diesem Jahr ein Energiekonzept vorlegen, das szenarienbezogene Leitlinien für eine saubere, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung formuliert. Dieses Konzept wird derzeit erarbeitet.
Eine Entscheidung darüber, wie der künftige Energiemix aussieht und insbesondere wie lange die Kernenergie als Brückentechnologie in einem Energiemix genutzt wird, wird auf der Grundlage dieses Konzepts zu entscheiden sein.
Persönlich vertrete ich die Auffassung, dass wir im Interesse der Wirtschaftlichkeit, Verlässlichkeit und Klimaverträglichkeit die Kernenergie noch auf unbestimmte Zeit benötigen. Ich bin davon überzeugt, dass wir auf die Kernkraft nur dann vollständig verzichten können, wenn sichergestellt ist, dass die Strompreise niedrig genug sind, um eine günstige Energieversorgung der deutschen Industrie und der Privathaushalte zu gewährleisten.
Grundlage für eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke ist und bleibt die Einhaltung der strengen deutschen und internationalen Sicherheitsstandards.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Leo Dautzenberg
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