Frage an Lena Zagst von Sabiene W.
Soweit ich mich erinnere, ist das Kohlekraftwerk in Moorburg mit den Stimmen der Grünen genehmigt und gebaut worden.
Wie kann es dann sein, dass Herr Kerstan nun sagt (Abendblatt vom 14. September), "wenn der Kohle Koloss Moorburg jetzt zügig vom Netz geht, ist das vor allem ein grüner Erfolg."?
Sehr geehrte Frau W.,
vielen Dank für Ihre Nachricht!
Der Ausbau regenerativer Energien ist für uns GRÜNE auch in Hamburg von enormer Bedeutung. Wir haben uns in den vergangenen Jahren für eine kohlefreie Fernwärmeversorgung Hamburgs eingesetzt und im Kohleausstiegsgesetz klar aufgezeigt, dass Moorburg in Hamburg keine Zukunft hat.
Grund für die Zustimmung der Grünen im Rahmen der Koalition war vor Allem die gegen Null tendierende Aussicht, dass ein Versagen der Genehmigung rechtlich haltbar gewesen wäre und spiegelte keineswegs unsere Haltung zu fossilen Energieträgern wider.
Mit Moorburg würden 1.600 MW Nennleistung vom Netz gehen. Durch den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energieträger wurde weniger Energie von Moorburg ins Wärmenetz eingespeist. Positiver Nebeneffekt dieses Ausbaus regenerativer Energien ist, dass die Nutzung fossiler Energieträger zunehmend unwirtschaftlich wird. Zuletzt ist Moorburg immer weit unterhalb der maximalen Auslastung gelaufen und fährt laufend Verluste ein. Für die Zukunft bietet der Standort Moorburg jedoch großes Potential für Energiewendeprojekte.
Leider ist das Ergebnis der Auktion des Standortes bisher nicht bekannt und lässt sich schwerlich vorhersagen. Wir würden es jedoch sehr begrüßen, wenn hier ein Kraftwerk vom Netz ginge, das Hamburg nie gebraucht hat.
Mit freundlichen Grüßen,
Lena Zagst