Frage an Lars Lindemann von susanne b. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter herr lindemann,

bzgl palliativversorgung/ ihr änderungsantrag zur amg novelle juni 2012:
leider muss ich wieder feststellen, wie praxis bzw apothekenfremd doch die ansichten und idden unserer gesundheitsexperten manchmal sind - sie wollen es ärzten ermöglichen, palliativpatienten in ausnahmesituationen mit btm verordnungen "unkomplizierter" zu verfahren. mich , als journalistin und lebenspartnerin eines apothekers in münchen, würde sehr interessieren, wie sie auf die notwendigkeit ihres vorhabens gestossen sind?
denn aus meiner sicht verhält es sich so, dass mit sicherheit kein apotheker sich darum reisst, besitzstandswahrung zu betreiben bei der btm-abgabe, die im aufwand diametral zu den kosten steht. wissen sie, dass btms zu 98% sehr teuer sind und die vergütung pro packung 8,10 bei privatpatienten, 6,05 bei kassenpatienten liegt. abzgl handling großhandel 1 euro. (bsp: fentanylpflaster 100yg, 10 stück 200 euro_ verdienst: 7,10 bzw 5,10 euro). und das bei unglaublich aufwendiger btm dokumentation und vorallem seelisch stark belastender situation?
auch davon abgesehen: in der regel ist es bereits heute schon so, dass die betreuuenden hausärzte (die meistens die versorgung dieser patientengruppe übernehmen - per hausbesuch) eng mit apothekern zusammenarbeiten, auch um die seelisch stark belastende situation nicht alleine zu tragen.

zudem steht noch diese frage im raum: wie stellen sie sich das im berufsalltag vor, dass der arzt eine vorratshaltung an btms sich zulegt? also viele hunderte von euro für btms ausgibt, für die er gegebensfalls bei verfall verlust schreiben muss ? bei so geringem verdienst? wollen das die ärzte wirklich, zwingen können sie sie nicht dazu. es bleibt bei
der frage: woher haben sie die notwendigkeit dieser gesetzesänderung recherchiert?

mit freundlichen grüßen aus münchen
susanne bohny