Frage an Lars Lindemann von Rainer H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Lindemann,
sind Sie bereit die Volksinitiative "Frische Luft für Berlin", http://www.frischeluftfürberlin.de/, die sich für einen besseren Nichtraucherschutz in Berlin einsetzt, zu unterstützen? Wenn ja, wie wird ihre Unterstützung aussehen? Wenn nein, warum nicht? Der Tabakkonsum ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. 33 Prozent der Erwachsenen in Deutschland rauchen. Das durchschnittliche Einstiegsalter in den Zigarettenkonsum liegt bei etwa 13 Jahren. Jährlich sterben an den direkten Folgen des Rauchens etwa 140.000 Menschen. Hinzu kommen nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums rund 3.300 Nichtraucherinnen und Nichtraucher, die durch die Folgen des Passivrauchens sterben. Die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens für die Gesellschaft werden auf 18,8 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Im langfristigen Vergleich der Daten des Mikrozensus zum Rauchverhalten ist in der Erwachsenenbevölkerung nur ein geringfügiger Rückgang im Nikotinkonsum festzustellen. siehe: http://www.bundesgesundheitsministerium.de/cln_178/nn_1195892/SharedDocs/Standardartikel/DE/AZ/D/Glossar-Drogenbeauftragte/Tabak_20Situation_20in_20Deutschland.html
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Herrmann
Sehr geehrter Herr Hermann
vielen Dank für ihre Frage.
In der Gastronomie muss es weiter möglich bleiben, in Bierkneipen oder Bars mit entsprechender Kennzeichnung das Rauchen zuzulassen, damit Bürgerinnen und Bürger die freie Wahl haben und den Gastwirten kundengerechte Angebote machen können. Die meisten Bundesländer haben sich entschieden, Ausnahmeregelungen in der Gastronomie zu gestatten. Diese Position teilt die FDP.
Ein vollständiges Rauchverbot hält die FDP nicht für verhältnismäßig. Ein Totalverbot wäre eine Bevormundung der Bürger.
Die FDP spricht sich gegen weiterführende Werbeverbote aus. Werbeverbote nützen nichts, aber schaden der Volkswirtschaft und entmündigen den Verbraucher. Werbeverbote greifen in die Grundrechte von Gewerbetreibenden ein. Solange ein Produkt nicht generell verboten ist und weiterhin auf dem Markt angeboten werden darf, muss den Herstellern die Möglichkeit erhalten bleiben, für ihr Produkt zu werben und es über den Ladentisch zu verkaufen. Das gilt auch für Tabakwaren.
Nichtraucher und junge Menschen müssen dort effektiv geschützt werden, wo sie keine Ausweichmöglichkeit besitzen: in Kindergärten, Schulen und öffentlichen Einrichtungen. In Bahnhöfen, Zügen und Flugzeugen gilt ebenfalls ein allgemeines Rauchverbot.
Kinder und Jugendliche müssen die Chance haben, in rauchfreier Umgebung aufzuwachsen. Die Erwachsenen bzw. die Eltern stehen den Kindern gegenüber in der Verantwortung. Jeder muss wissen, dass Kindern oder Jugendlichen Schaden zufügt werden kann, wenn sie Passivrauch ausgesetzt sind. Der FDP sind deshalb eine umfassende Aufklärung über die mit Rauchen verbundenen Gefahren und Prävention wichtig.
Beste Grüße
Lars Lindemann