Sehr geehrter Herr Kuhle, warum sind die Gehälter für MINT-Fachkräfte in Deutschland so niedrig und wie wollen sie mit diesen Gehältern Topexperten anziehen?
Sie und die FDP sprechen oft darüber, dass Sie mit den neuen Gesetzen internationale Topexperten aus der IT anziehen wollen. Als Bucerius Alumni ist ihnen sicher bekannt, dass leicht überdurchschnittliche Juristen (15 Punkte in Summe in den Examen) direkt von der Uni gut über 100 Tsd Einstiegsgehalt verdienen. Die Großkanzleien Zahlen bereits im Schnitt 150Tsd Einstiegsgehalt an Absolventen. Als promovierter Informatiker mit vergleichbaren Noten von einer deutscher Uni ist es schwer, in einer deutschen Firma über 70Tsd Einstiegsgehalt zu bekommen, 150 Tsd Euro verdient der absolute Großteil im gesamten Berufsleben nicht - schon garnicht in der Fachkarriere.
Wie erklären Sie sich diesen Unterschied und warum sollte ein internationaler Experte nach Deutschland kommen, wenn er sieht, dass hier nur in den staatlich geschützten Bereichen wirklich Top verdient wird?
Andere Länder wie die Schweiz, UK, USA, Niederlande, China sind diesbezüglich deutlich attraktiver.
Sehr geehrter Herr I.,
zunächst vielen Dank für Ihre Frage, welche ich sehr gerne beantworten möchte.
Grundsätzlich sind gerade die Kompetenzen von Experten in den MINT-Berufen entscheidend, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die Energiewende und die digitale Transformation zu verstehen und zu lösen. Aus diesem Grund liegt uns Freien Demokraten gerade die Förderung dieser Berufsgruppe am Herzen.Im Gegensatz zu rechtlichen Stellschrauben wie das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz oder die Förderung durch beispielsweise den MINT-Aktionsplan 2.0 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Politik keinen direkten Einfluss auf die Gehälter in der freien Wirtschaft.
Ihre Befürchtung, dass keine internationalen Experten nach Deutschland kommen, kann ich jedoch nicht teilen. Eine kürzlich erschienene Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt beispielsweise, dass die Zuwanderung im Bereich der MINT-Berufe in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist (https://portala.dbtg.de/studien/,DanaInfo=www.iwkoeln.de,SSL+christina-anger-axel-pluennecke-mint-zuwanderung-erste-leuchttuerme-auch-im-osten.html). Dabei sind die eben beschriebenen zusätzlichen Anreize der Ampel vermutlich in diesen Zahlen noch gar nicht zu erkennen.
Ich stimme Ihnen zu, dass die MINT-Berufe und der damit verbundene Erfindergeist gerade in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine entscheidende Rolle spielen wird. Damit beispielsweise das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz auch tatsächlich zu mehr Einwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt führt, braucht es dringend eine Reform der deutschen Einwanderungsbürokratie. Gelingt uns diese Reform, werden wir viele Menschen überzeugen können, in Deutschland zu arbeiten.Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage hinreichend beantworten. Sollten Sie noch Rückfragen haben, dann wenden Sie sich gerne an mich oder mein Bundestagsbüro.
Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Kuhle
Weitere Fragen an Konstantin Kuhle
Zum Umgang der DVParl mit einzelnen Mitgliedsanträgen möchte ich mich nicht öffentlich äußern.
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Für jedes Jahr der Parlamentszugehörigkeit wird ein Monat Übergangsgeld in Höhe der jeweils aktuellen Abgeordnetenentschädigung gezahlt, nach einer Wahlperiode also für vier Monate, insgesamt längstens für achtzehn Monate. Ab dem zweiten Monat nach dem Ausscheiden werden alle sonstigen Erwerbseinkünfte, auch solche aus privaten Quellen, auf das Übergangsgeld angerechnet.
Im Jahr 2020 sank der Nominallohnindexes in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie um 0,7 Prozent. Dementsprechend sind im Jahr 2021 auch die Diäten gesunken.